Teufelskreis
Ich höre wieder. Sogar Musik klingt wieder wie Musik.
Im Moment habe ich nur noch ein Problem: die Angst vor dem nächsten Schub.
Ich weiss, dass ich keine Angst haben sollte. Angst kann alles viel schlimmer machen. Aber was soll man machen? Man sitzt im Büro und laboriert mit dem neuen Windows 7 herum. Die Burschen vom Support haben bei der Installation etwas verbockt. Ich kann dringende Mails an gewisse Kunden nicht verschicken. Der letzte Bescheid vom Support war kafkaesk: "Wir wissen nicht, was Du falsch machst. Wir können Deine Mails verschicken!" Grossartig!
Heute - nacheiner Woche - hat endlich ein Supporter das Problem als solches erkannt. Wie er es lösen können, weiss er aber auch nicht.
Ich rege mich auf.
Ich sollte mich nicht aufregen. Ich könnte einen Hörsturz bekommen, wenn ich mich aufrege. Ich sollte auch nicht eine Stunde lang mit einem Tubel vom Computer-Support herumlaborieren müssen. Ich bin dafür nicht gesund genug. Und ich sollte mich auf keinen Fall aufregen. Auf keinen Fall!
Ich gehe nach Hause und rege mich noch mehr auf. Ich sollte mich nicht aufregen. Es ist ein Teufelskreis. Ich werde zum winselnden Maniak. Ich winde mich auf dem Sofa vor Angst. Dieses Computer-Problem wird uns Kunden kosten und mich in einen Hörsturz treiben. Ich weiss es. Früher hätte ich über so etwas gelacht. Aber jetzt... nein, jetzt nicht mehr. Ich bin nicht mehr ich selber. Als es an der Tür klingelt, will ich erst gar nicht aufmachen. Nur nicht noch mehr Stress!
Schliesslich mache ich doch auf - es sind meine Eltern. Sie wollten schon wieder gehen. Ich raufe mir die Haare und schildere ihnen die Situation: dass ein paar Kerle vom Computer-Support mich in einen Hörsturz treiben werden, verdammt! Ich bekomme beim Erzählen einen Tobsuchtsanfall. Schon wütend zu werden tut unglaublich gut.
Da sagt Mama: "Wenn die Burschen Deine Mails verschicken können, dann lass sie Deine Mails verschicken! Es ist ihr Job, das Problem zu lösen. So lange sie es nicht lösen können, sollen sie Deine Arbeit erledigen. Schick Ihnen Deine Mails und sag ihnen, dass sie sie weiter verschicken sollen. Du wirst sehen, wie schell das Problem dann gelöst ist!"
Die Idee ist simpel und ergreifend. Sie funktioniert wahrscheinlich. Genau das werde ich tun.
Die Angst ist wie weggeblasen, der Teufeslskreis durchbrochen. Oh, und der Wutanfall hat gut getan!
Im Moment habe ich nur noch ein Problem: die Angst vor dem nächsten Schub.
Ich weiss, dass ich keine Angst haben sollte. Angst kann alles viel schlimmer machen. Aber was soll man machen? Man sitzt im Büro und laboriert mit dem neuen Windows 7 herum. Die Burschen vom Support haben bei der Installation etwas verbockt. Ich kann dringende Mails an gewisse Kunden nicht verschicken. Der letzte Bescheid vom Support war kafkaesk: "Wir wissen nicht, was Du falsch machst. Wir können Deine Mails verschicken!" Grossartig!
Heute - nacheiner Woche - hat endlich ein Supporter das Problem als solches erkannt. Wie er es lösen können, weiss er aber auch nicht.
Ich rege mich auf.
Ich sollte mich nicht aufregen. Ich könnte einen Hörsturz bekommen, wenn ich mich aufrege. Ich sollte auch nicht eine Stunde lang mit einem Tubel vom Computer-Support herumlaborieren müssen. Ich bin dafür nicht gesund genug. Und ich sollte mich auf keinen Fall aufregen. Auf keinen Fall!
Ich gehe nach Hause und rege mich noch mehr auf. Ich sollte mich nicht aufregen. Es ist ein Teufelskreis. Ich werde zum winselnden Maniak. Ich winde mich auf dem Sofa vor Angst. Dieses Computer-Problem wird uns Kunden kosten und mich in einen Hörsturz treiben. Ich weiss es. Früher hätte ich über so etwas gelacht. Aber jetzt... nein, jetzt nicht mehr. Ich bin nicht mehr ich selber. Als es an der Tür klingelt, will ich erst gar nicht aufmachen. Nur nicht noch mehr Stress!
Schliesslich mache ich doch auf - es sind meine Eltern. Sie wollten schon wieder gehen. Ich raufe mir die Haare und schildere ihnen die Situation: dass ein paar Kerle vom Computer-Support mich in einen Hörsturz treiben werden, verdammt! Ich bekomme beim Erzählen einen Tobsuchtsanfall. Schon wütend zu werden tut unglaublich gut.
Da sagt Mama: "Wenn die Burschen Deine Mails verschicken können, dann lass sie Deine Mails verschicken! Es ist ihr Job, das Problem zu lösen. So lange sie es nicht lösen können, sollen sie Deine Arbeit erledigen. Schick Ihnen Deine Mails und sag ihnen, dass sie sie weiter verschicken sollen. Du wirst sehen, wie schell das Problem dann gelöst ist!"
Die Idee ist simpel und ergreifend. Sie funktioniert wahrscheinlich. Genau das werde ich tun.
Die Angst ist wie weggeblasen, der Teufeslskreis durchbrochen. Oh, und der Wutanfall hat gut getan!
diefrogg - 22. Aug, 21:31
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
acqua - 22. Aug, 22:26
Man kann sie dir nicht verübeln, die Angst. Vielleicht ist sie das vierte und grösste Übel vom Menière?
diefrogg - 22. Aug, 22:30
Da gehst Du...
mit einem namhaften Menière-Experten einig, den mein Bruder gern zitiert. Das Schlimmste an der Krankheit sagt er, sei die Ungewissheit. Die Angst. Es ist so.
katiza - 23. Aug, 12:02
Oh ja, die Angst ist tückisch, Fröschin und der Rat Ihrer Mutter SEHR weise. Alles Gute...
diefrogg - 24. Aug, 10:57
Oh, da...
bekomme ich ja eine hübsche Einführung in die österreichische New Wave-Szene! Danke :)
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