Alle suchen Madeleine
Der Fall der verschwundenen Vierjährigen Madeleine bewegt in Europa sämtliche Boulevard-Medien und Millionen von Menschen. Warum ist das so?
Nun, ich muss gestehen: Die Sache bewegt mich auch. Ich habe Bilder vom Gesicht dieser Mutter gesehen, von diesem schönen, gezeichneten Gesicht, und mir überlegt: Würde ich mir je verzeihen, wenn meinem Kind so etwas passieren würde? Ich meine: Frau wird sich in einer solchen Lebenslage 1000 Mal gut zureden, sie könne doch nichts dafür, dass ausgerechnet ihr Kind verschwunden ist. Aber fühlt sie sich nicht doch immer schuldig?
Aber das ist natürlich nur ein Aspekt. Ich glaube zudem, wir befinden uns hier in den frühen Phasen einer Geschichte, die das Zeug zu einer grossen Tragödie hat. Da fahren durchaus durchschnittliche Eltern mit ihren Kindern in die Ferien. An die Sonne, in den Süden. Hier machen sie ihren einen, klitzekleinen Fehler: Sie lassen ihre Kinder für die Dauer eines Nachtessens allein. Ich meine, eigentlich ist das gar kein richtiger Fehler: Welche Eltern würden ihre Kinder nicht für ein Weilchen allein lassen, wenn das schon geht? Aber genau in dieser Zeit passiert das Furchtbare, und schon kippt alles vom Guten ins Böse.
Wenn das nicht Furcht und Mitleid erregt!
Ich glaube, sogar Aristoteles fände so eine Ausgangslage bewegend. Und damit komme ich zu einer für mich ganz neuen These: Nicht alles, was der Boulevard bringt, ist Mist. Mehr dazu ein andermal.
Für Madeleine hoffen wir, dass sie aus der Tragödie ausbricht und demnächst wohlbehalten nach Hause kommt.
Nun, ich muss gestehen: Die Sache bewegt mich auch. Ich habe Bilder vom Gesicht dieser Mutter gesehen, von diesem schönen, gezeichneten Gesicht, und mir überlegt: Würde ich mir je verzeihen, wenn meinem Kind so etwas passieren würde? Ich meine: Frau wird sich in einer solchen Lebenslage 1000 Mal gut zureden, sie könne doch nichts dafür, dass ausgerechnet ihr Kind verschwunden ist. Aber fühlt sie sich nicht doch immer schuldig?
Aber das ist natürlich nur ein Aspekt. Ich glaube zudem, wir befinden uns hier in den frühen Phasen einer Geschichte, die das Zeug zu einer grossen Tragödie hat. Da fahren durchaus durchschnittliche Eltern mit ihren Kindern in die Ferien. An die Sonne, in den Süden. Hier machen sie ihren einen, klitzekleinen Fehler: Sie lassen ihre Kinder für die Dauer eines Nachtessens allein. Ich meine, eigentlich ist das gar kein richtiger Fehler: Welche Eltern würden ihre Kinder nicht für ein Weilchen allein lassen, wenn das schon geht? Aber genau in dieser Zeit passiert das Furchtbare, und schon kippt alles vom Guten ins Böse.
Wenn das nicht Furcht und Mitleid erregt!
Ich glaube, sogar Aristoteles fände so eine Ausgangslage bewegend. Und damit komme ich zu einer für mich ganz neuen These: Nicht alles, was der Boulevard bringt, ist Mist. Mehr dazu ein andermal.
Für Madeleine hoffen wir, dass sie aus der Tragödie ausbricht und demnächst wohlbehalten nach Hause kommt.
diefrogg - 19. Mai, 15:42
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
hochzusammengesetzt - 19. Mai, 17:32
dass himmel und hölle dafür bewegt werden, ist natürlich immer das mindeste; gleichwohl irgendwie pervers, da wahrscheinlich die ganze zeit kinder entführt werden, und's für die weder millionenspenden noch projektionen in fussballstadien gibt, sondern bloss einige vergilbende aushänge an bahnhöfen (die mich als kind immer total verstört haben). nicht dass mans m's eltern missgönnen würde, nur allen wünschen.
diefrogg - 19. Mai, 17:48
Gut,
dass Du das schreibst. Das ist mir auch durch den Kopf gegangen. Ich wusste nur nicht, wie ich es formulieren sollte. Und wenn wir gerade dabei sind: Ich denke, die Eltern des Kindes haben gute Connections und wissen wie man mit Medien umgeht. Sonst hätten sie das alles gar nicht hingekriegt. Gewollt haben sie es offenbar. Wahrscheinlich in der Hoffnung, dass es ihnen ihr Kind zurückbringt. Naja, da kann man bei allen Fragezeichen nichts dagegen haben.
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