Portmonee verloren
Auf einem Spaziergang zum Südpol machte ich gestern einen Stop im Café Arlecchino. Ich trank etwas, las zwei Zeitungen und ging weiter. Es dunkelte. Und es regnete. Eine gewaltige Hand schüttete aus einem gewaltigen Eimer zähes, klebriges Wasser über die Stadt. Es war wie in einem Aquarium. Im Südpol angekommen griff ich in meine feuchte Manteltasche und merkte: MEIN PORTMONEE IST WEG!
Eine Katastrophe! Der Mensch ist ja nichts ohne seine Bankkarten, seine Krankenkassenkarte, seine Identitätskarte und sein Bargeld. Und wie sollte ich bei diesem Wetter meinen schwarzen Geldbeutel auf der Strasse wiederfinden?!
Dann fiel mir ein: Er musste mir im Arlecchino aus der Hosentasche auf die Sitzbank gerutscht sein. Sowas ist mir auch schon passiert. Zum Glück hatte ich wenigstens mein Handy noch. Sofort rief ich ins Arlecchino an, und tatsächlich: Die Frau nach mir hatte das Portmonee prall voll an der Bar abgegeben. Ich schwöre: Ich werde das Arlecchino zu meinem Stammlokal machen!
Ich hätte den Geldbeutel auch heute Morgen holen können. Aber ich ging sofort los. Ich hätte eine unruhige Nacht gehabt ohne all den Plastik in meiner Obhut, der anderen sagt, wer ich bin.
Diesmal wollte ich den Bus nehmen. Aber es passierte, was immer passiert, wenn man im Südpol die Nerven verliert: Die Nummer 31 fährt Dir direkt vor der Nase weg - und die fährt nur alle 15 Minuten. Ich ging also wieder mal zu Fuss los. Nur bis zum Grosshof, schwor ich mir. Dort fährt die Nummer 1 alle vier Minuten stadteinwärts. Es regnete immer noch.
Und: Die Nummer 1 kam nicht. Während drei Einsen stadtauswärts durch die Wasserlachen rauschten, passierte stadteinwärts einfach gar nichts. Irgendwo draussen in Kriens musste eine endlose Schlange aus blauen Bussen warten. Ich stand im Wartehäuschen fluchte.
Bis mir einfiel: Ich kann ja gar nicht mit dem Bus fahren. Das Bus-Abo ist in meinem Portmonee.
Eine Katastrophe! Der Mensch ist ja nichts ohne seine Bankkarten, seine Krankenkassenkarte, seine Identitätskarte und sein Bargeld. Und wie sollte ich bei diesem Wetter meinen schwarzen Geldbeutel auf der Strasse wiederfinden?!
Dann fiel mir ein: Er musste mir im Arlecchino aus der Hosentasche auf die Sitzbank gerutscht sein. Sowas ist mir auch schon passiert. Zum Glück hatte ich wenigstens mein Handy noch. Sofort rief ich ins Arlecchino an, und tatsächlich: Die Frau nach mir hatte das Portmonee prall voll an der Bar abgegeben. Ich schwöre: Ich werde das Arlecchino zu meinem Stammlokal machen!
Ich hätte den Geldbeutel auch heute Morgen holen können. Aber ich ging sofort los. Ich hätte eine unruhige Nacht gehabt ohne all den Plastik in meiner Obhut, der anderen sagt, wer ich bin.
Diesmal wollte ich den Bus nehmen. Aber es passierte, was immer passiert, wenn man im Südpol die Nerven verliert: Die Nummer 31 fährt Dir direkt vor der Nase weg - und die fährt nur alle 15 Minuten. Ich ging also wieder mal zu Fuss los. Nur bis zum Grosshof, schwor ich mir. Dort fährt die Nummer 1 alle vier Minuten stadteinwärts. Es regnete immer noch.
Und: Die Nummer 1 kam nicht. Während drei Einsen stadtauswärts durch die Wasserlachen rauschten, passierte stadteinwärts einfach gar nichts. Irgendwo draussen in Kriens musste eine endlose Schlange aus blauen Bussen warten. Ich stand im Wartehäuschen fluchte.
Bis mir einfiel: Ich kann ja gar nicht mit dem Bus fahren. Das Bus-Abo ist in meinem Portmonee.
diefrogg - 29. Mär, 10:29
11 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
iGing - 29. Mär, 12:44
Glückwunsch zu der gelungenen Rückholaktion ;.)
Hatte meine Tasche mitsamt Geld, Karten etc. in der Bahn liegen lassen. Vom erschreckten Entdecken über das telefonische Recherchieren bis zur Lösung des Problems vergingen ungefähr zwei Stunden - etwa die Zeit, die die Bahn für ihre gesamte Rundfahrt braucht ... Ergebnis: Ich konnte die Tasche mit komplettem Inhalt einfach an der Haltestelle abholen, wo ich ausgestiegen war, als ich sie hatte liegen lassen. Sie hatte in der Obhut des Bahnfahrers nur eine Runde mehr gedreht ;-)
Hatte meine Tasche mitsamt Geld, Karten etc. in der Bahn liegen lassen. Vom erschreckten Entdecken über das telefonische Recherchieren bis zur Lösung des Problems vergingen ungefähr zwei Stunden - etwa die Zeit, die die Bahn für ihre gesamte Rundfahrt braucht ... Ergebnis: Ich konnte die Tasche mit komplettem Inhalt einfach an der Haltestelle abholen, wo ich ausgestiegen war, als ich sie hatte liegen lassen. Sie hatte in der Obhut des Bahnfahrers nur eine Runde mehr gedreht ;-)
diefrogg - 29. Mär, 18:26
Na, das ist auch...
eine hübsche Geschichte! Die Handtasche auf Rundfahrt ohne uns!
books and more - 29. Mär, 19:05
o.T.
Gerade eben, liebe Frau Frogg, sind mir die Nudeln über den (wieder recht sauberen) Herd gekocht. Jedesmal, wenn dem Edelstahl etwas Schlimmes passiert, gehen meine Gedanken jetzt wie ertappt in die Schweiz hinüber - da haben Sie was angerichtet! :-)
diefrogg - 29. Mär, 19:33
:))
Ich habe heute auch an Sie gedacht, als ich die Reste von Herrn T's Frühstückskaffee vom Ceran polierte.
books and more - 29. Mär, 19:44
:-))
books and more - 30. Mär, 15:48
Lieber das Portemonee verloren als schon wieder den Herd versaut!
books and more - 1. Apr, 15:13
Das wäre ein Titel für einen ganzen Blog: "Kitchen Desasters" oder so :-) Auch SchweizerInnen dürften mitschreiben, sogar besonders!
[Wie ist es eigentlich um die Reinlichkeit Österreichs? Weiß ich gar nichts drüber.]
[Wie ist es eigentlich um die Reinlichkeit Österreichs? Weiß ich gar nichts drüber.]
diefrogg - 1. Apr, 17:23
Geniale Idee!
Quasi als Pendant zu den gängigen Kochblogs! The untold sighs of the perfect housewife, sozusagen.
Über die Reinlichkeit Österreichs weiss ich wenig. Ich kenne in Österreich nur einen einzigen Haushalt, und der war in jeder Hinsicht ganz wunderbar, bewundernswert.
Über die Reinlichkeit Österreichs weiss ich wenig. Ich kenne in Österreich nur einen einzigen Haushalt, und der war in jeder Hinsicht ganz wunderbar, bewundernswert.
Kätzerin - 4. Apr, 02:42
Da fühle ich immer mit.
Als wär's mein Portmonee. Und so bin ich mit allen, die ihres wieder zurückerlangen, aufrichtig erleichtert. :-)
Ist es okay, wenn ich dann hier noch auf Deine kratzige Nachfrage eingehe? ;-) Von so einem Desaster hab ich auch mal erfahren, also einem zersprungenen Ceranfeld, es existieren ganz offenkundig wirklich Qualitätsunterschiede. Ich nannte es in meinem Kommentar "Schaber", die Klinge ist natürlich damit gemeint. Und schade, es müßte wie bei einem Textil möglich sein, im Rocksaum beispielsweise, also einer unscheinbaren Stelle schon einmal mit schärferen Geschossen putzstrategisch anzusetzen: Im hintersten Eckchen, noch ganz klein, aber bereits aggressiv. ;-) Auf meinem Feld steht übrigens der Markennamen SCOTT eingraviert.
Ist es okay, wenn ich dann hier noch auf Deine kratzige Nachfrage eingehe? ;-) Von so einem Desaster hab ich auch mal erfahren, also einem zersprungenen Ceranfeld, es existieren ganz offenkundig wirklich Qualitätsunterschiede. Ich nannte es in meinem Kommentar "Schaber", die Klinge ist natürlich damit gemeint. Und schade, es müßte wie bei einem Textil möglich sein, im Rocksaum beispielsweise, also einer unscheinbaren Stelle schon einmal mit schärferen Geschossen putzstrategisch anzusetzen: Im hintersten Eckchen, noch ganz klein, aber bereits aggressiv. ;-) Auf meinem Feld steht übrigens der Markennamen SCOTT eingraviert.
diefrogg - 5. Apr, 22:02
Danke für die...
mitfühlenden Worte, Frau Kätzerin! Und für die Hinweise in Sachen Ceran ;)
Vielleicht mache ich wirklich noch einen Haushalts-Desaster-Blog auf.
Vielleicht mache ich wirklich noch einen Haushalts-Desaster-Blog auf.
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