Enttäuschung im Tunnel
An manchen Tagen höre ich ziemlich gut. Dann amüsiere ich mich oft königlich über die Gespräche von Fremden im öffentlichen Verkehr. Zum Beispiel heute, als ich durch Luzerns neuen Eisenbahntunnel fuhr, den Hubelmatt- und Allmendtunnel.
Er ist im November eröffnet worden und erleichtert den Pendlern aus Ob- und Nidwalden die Zugreise in die Stadt. Zudem beendet er die Epoche der immer chaotischeren Staus vor den Bahnschranken in Luzern Süd. Hier und hier mehr darüber.
Unterwegs in den Kanton Obwalden hatte ich heute bei der Einfahrt ins 1300 Meter lange Loch natürlich hohe Erwartungen. Aber so ein Tunnel ist im Grunde etwas Enttäuschendes. Man sieht ja nichts als Wände. Im neuen Tunnel sind sie zwar diskret beleuchtet - aber dennoch einfach Wände. Und die unterirdische S-Bahn-Haltestelle Allmend/Messe ist zwar funkelnagelneu, aber auch sehr, sehr leer. Da wollte sich partout kein grossstädtisches U-Bahn-Feeling einstellen.
Amüsant wurde es auf dem Rückweg. Im Abteil schräg gegenüber sass ein Obwaldner Paar mit drei Kindern. Der älteste Bub, etwa acht, langweilte sich. "Däddy, wann kommt der neue Tunnel?" klönte er so ab Hergiswil im Zehnsekundentakt. Dann, kurz vor Horw setzte der Refrain ein: "Der neue Tunnel kommt gleich! Der neue Tunnel kommt gleich!"
Dann kam der neue Tunnel.
Stille. Dann der Bub: "Däddy, das ist ja gar nicht so dunkel!" Offenbar hatte er sich etwas viel Gruseligeres gewünscht.
Er ist im November eröffnet worden und erleichtert den Pendlern aus Ob- und Nidwalden die Zugreise in die Stadt. Zudem beendet er die Epoche der immer chaotischeren Staus vor den Bahnschranken in Luzern Süd. Hier und hier mehr darüber.
Unterwegs in den Kanton Obwalden hatte ich heute bei der Einfahrt ins 1300 Meter lange Loch natürlich hohe Erwartungen. Aber so ein Tunnel ist im Grunde etwas Enttäuschendes. Man sieht ja nichts als Wände. Im neuen Tunnel sind sie zwar diskret beleuchtet - aber dennoch einfach Wände. Und die unterirdische S-Bahn-Haltestelle Allmend/Messe ist zwar funkelnagelneu, aber auch sehr, sehr leer. Da wollte sich partout kein grossstädtisches U-Bahn-Feeling einstellen.
Amüsant wurde es auf dem Rückweg. Im Abteil schräg gegenüber sass ein Obwaldner Paar mit drei Kindern. Der älteste Bub, etwa acht, langweilte sich. "Däddy, wann kommt der neue Tunnel?" klönte er so ab Hergiswil im Zehnsekundentakt. Dann, kurz vor Horw setzte der Refrain ein: "Der neue Tunnel kommt gleich! Der neue Tunnel kommt gleich!"
Dann kam der neue Tunnel.
Stille. Dann der Bub: "Däddy, das ist ja gar nicht so dunkel!" Offenbar hatte er sich etwas viel Gruseligeres gewünscht.
diefrogg - 19. Dez, 15:41
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
turntable - 25. Dez, 17:48
möglicherweise kommen ja mal tunnel mit schaufenster, dann hat man etwas zu gucken, wenn der zug durchfährt;-)
bis dahin, die besten wünsche zu den feiertagen sowie für 2013!!
grüße
bis dahin, die besten wünsche zu den feiertagen sowie für 2013!!
grüße
diefrogg - 26. Dez, 13:54
Die guten Wünsche...
seien herzlich erwidert, herr turntable!
Der Bub in der Geschichte hätte sich wohl genau das Gegenteil gewünscht: einen stockdunklen, furchterregenden Tunnel. Und ich weiss ja jetzt, wie er aussieht. Das nächste Mal werde ich ihn lesend durchfahren ;)
Der Bub in der Geschichte hätte sich wohl genau das Gegenteil gewünscht: einen stockdunklen, furchterregenden Tunnel. Und ich weiss ja jetzt, wie er aussieht. Das nächste Mal werde ich ihn lesend durchfahren ;)
Trackback URL:
https://froggblog.twoday.net/stories/232597003/modTrackback