Der spirituelle Weg
Gestern habe ich meinen alten Kumpel François getroffen. Unsere Beziehung ist in den letzten Jahren etwas steinig gewesen. Früher einmal waren wir grosse Freunde. Dann interessierte er sich immer mehr für Esoterik. Ich immer weniger. Wir haben deswegen oft gestritten.
François kann reden wie ein Wasserfall. Er erzählte vom Sonnentanz der Lakota. Er fliegt jeweils einmal im Jahr in die Indianer-Reservation nach North Dakota, um bei diesem Ritual dabei zu sein. Obwohl wir an einer lauten Strasse standen, hörte ich diesmal fasziniert zu. Seine Schilderung wechselte von der Philosphie und der ungeheuren Spiritualität der Lakota-Sprache zum Elend, in dem die Ureinwohner Amerikas leben.
Er erzählte davon, dass die Lebenserwartung der Lakota ungefähr 38 Jahre betrage. Dass sein "spiritueller Lehrer" in den letzten beiden Jahren seine beiden Kinder verloren habe. Seine Tochter sei kürzlich an einer Leberzyrrhose gestorben - mit 21. Und der Sohn habe draussen in der Wildnis einen epileptischen Anfall gehabt. Man habe ihn zu spät gefunden.
"Jetzt stellt er seine spirituellen Werte in Frage", sagte François, "Er sagt: 'Was nützt es mir, wenn ich das alles tue - wenn dann doch meine Kinder sterben?'"
Glaubt mir: Ich empfand keine Genugtuung. Nur ein gewaltiges Bedauern.
François kann reden wie ein Wasserfall. Er erzählte vom Sonnentanz der Lakota. Er fliegt jeweils einmal im Jahr in die Indianer-Reservation nach North Dakota, um bei diesem Ritual dabei zu sein. Obwohl wir an einer lauten Strasse standen, hörte ich diesmal fasziniert zu. Seine Schilderung wechselte von der Philosphie und der ungeheuren Spiritualität der Lakota-Sprache zum Elend, in dem die Ureinwohner Amerikas leben.
Er erzählte davon, dass die Lebenserwartung der Lakota ungefähr 38 Jahre betrage. Dass sein "spiritueller Lehrer" in den letzten beiden Jahren seine beiden Kinder verloren habe. Seine Tochter sei kürzlich an einer Leberzyrrhose gestorben - mit 21. Und der Sohn habe draussen in der Wildnis einen epileptischen Anfall gehabt. Man habe ihn zu spät gefunden.
"Jetzt stellt er seine spirituellen Werte in Frage", sagte François, "Er sagt: 'Was nützt es mir, wenn ich das alles tue - wenn dann doch meine Kinder sterben?'"
Glaubt mir: Ich empfand keine Genugtuung. Nur ein gewaltiges Bedauern.
diefrogg - 14. Mär, 21:54
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Trackback URL:
https://froggblog.twoday.net/stories/14875865/modTrackback