Engel an der Autobahnauffahrt
In meinem letzten Eintrag habe ich über einen Tobsuchtsanfall nachts auf der Bushaltestelle berichtet - und wie ich bei der Autobahnauffahrt in einem finsteren Winkel ein weinendes Mädchen sah. Sie weinte zum Steinerweichen.
Ich warf einen misstrauischen Blick ins Gebüsch. Die junge Frau war allein. Ich dachte einen Augenblick lang besorgt an das Portmonee in meiner Manteltasche. Dann warf ich alle Vorsicht in den Wind. Ich setzte ich mich zu ihr und fragte, was los sei. Ich hatte vergessen, dass ich je wütend gewesen bin.
Sie warf sich in meine Arme und weinte in meinen Mantel. Erst mit der Zeit schluchzte sie ihre Geschichte heraus. Das übliche. Der Freund. Sie war seinetwegen hergezogen und kennt niemanden hier. Und er hat sie einfach sitzenlassen.
Ich bin selber einmal ein verzweifeltes Mädchen gewesen. Mehr als einmal. Manchmal möchte ich heute mit der jungen Frau Frogg von damals sprechen. Ich möchte ihr sagen, dass ich all die zentnerschweren Probleme von damals gelöst habe. Dass ich ein paar Dinge getan habe, auf die ich stolz bin. Dass ich einen netten Mann habe. Dass es mir gutgeht. Naja, mehr oder weniger. Aber Details müsste die junge Moni Frogg nicht wissen.
Auch die junge Frau nicht, die jetzt neben mir sitzt. Ich kann sie höchstens spüren lassen, dass die Zeit die meisten Wunden heilt.
Schliesslich hört sie auf zu schluchzen. Die Linie zwischen Trost und Zudringlichkeit wird merkwürdig dünn. Sie sagt: "Ich sollte nach Hause." Ich stehe auf und verabschiede mich.
Ich werde sie wahrscheinlich nie wieder sehen.
Später bin ich nicht sicher, ob ich sie gerettet habe oder sie mich.
Ich warf einen misstrauischen Blick ins Gebüsch. Die junge Frau war allein. Ich dachte einen Augenblick lang besorgt an das Portmonee in meiner Manteltasche. Dann warf ich alle Vorsicht in den Wind. Ich setzte ich mich zu ihr und fragte, was los sei. Ich hatte vergessen, dass ich je wütend gewesen bin.
Sie warf sich in meine Arme und weinte in meinen Mantel. Erst mit der Zeit schluchzte sie ihre Geschichte heraus. Das übliche. Der Freund. Sie war seinetwegen hergezogen und kennt niemanden hier. Und er hat sie einfach sitzenlassen.
Ich bin selber einmal ein verzweifeltes Mädchen gewesen. Mehr als einmal. Manchmal möchte ich heute mit der jungen Frau Frogg von damals sprechen. Ich möchte ihr sagen, dass ich all die zentnerschweren Probleme von damals gelöst habe. Dass ich ein paar Dinge getan habe, auf die ich stolz bin. Dass ich einen netten Mann habe. Dass es mir gutgeht. Naja, mehr oder weniger. Aber Details müsste die junge Moni Frogg nicht wissen.
Auch die junge Frau nicht, die jetzt neben mir sitzt. Ich kann sie höchstens spüren lassen, dass die Zeit die meisten Wunden heilt.
Schliesslich hört sie auf zu schluchzen. Die Linie zwischen Trost und Zudringlichkeit wird merkwürdig dünn. Sie sagt: "Ich sollte nach Hause." Ich stehe auf und verabschiede mich.
Ich werde sie wahrscheinlich nie wieder sehen.
Später bin ich nicht sicher, ob ich sie gerettet habe oder sie mich.
diefrogg - 2. Mär, 18:10
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
walküre - 2. Mär, 22:20
ot: Frau Frogg, meine Antwort konnte nicht zugestellt werden ("sorry, relaying denied from your location") ...
diefrogg - 2. Mär, 22:30
Merkwürdig!
Ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen ;) Ich schicke Ihnen morgen eine neue Mail mit einem neuen Absender. Vielleicht klappts da mit der Antwort. Aber es freut mich zu lesen, dass Sies probiert haben!
walküre - 3. Mär, 10:59
Nein, kein schlechtes Omen, sondern eine Allerweltsemailadresse, die manchmal beim Postausgang ihre Macken hat. :-)
Ich habe gestern von meiner Hauptadresse aus nochmals eine Mail geschickt und bislang auch keine Fehlermeldung zurückbekommen.
Ich habe gestern von meiner Hauptadresse aus nochmals eine Mail geschickt und bislang auch keine Fehlermeldung zurückbekommen.
diefrogg - 3. Mär, 11:01
Dann werfe ich...
einen gespannten Blick auf meinen Mail-Eingang zu Hause, sobald ich eine Gelegenheit habe!
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