Wenn das Ohr ertrinkt
Ertrinken soll eine der unangenehmeren Todesarten sein, habe ich einmal gelesen. Sicher sind Panik und ein hektischer Todeskampf typische Begleiterscheinungen. Nicht, dass ich jetzt stundenlang recherchieren möchte, um das zu belegen. Ich weiss auch gar nicht mehr, wie ich auf den Gedanken gekommen bin. Aber gestern wurde mir plötzlich klar: Wenn ich auf dem rechten Ohr einen Menière'schen Schub habe, dann fühlt sich das an, als würde das Ohr ertrinken.
Erst gurgelt es ein bisschen, dieser Tage öfter als sonst üblich. Schon davon bekomme ich Panik. Ich habe das Gefühl, irgendwie strampeln zu müssen. Manchmal bekomme ich eine Fressattacke - weil ich weiss, dass essen hilft. Jedenfalls kurzfristig.
Wenn's noch schlimmer wird, fühlt sich das an, als würde ich versinken. Die Geräusche der Welt verschwinden. Das Ohr schreit auf, pfeift, gurgelt, dröhnt. Alles strampeln nützt nichts mehr.
Und dann, irgendwann, ist es ganz still und ich höre fast gar nichts mehr. Das habe ich zum Glück lange nicht mehr gehabt. Das letzte Mal ziemlich genau vor einem Jahr.
Tatsächlich entspricht der physiologische Prozess, der bei der Menière'schen Erkrankung abläuft, ungefähr einer Überflutung des Innenohrs mit Lymph-Flüssigkeit.
Vielleicht ist sie deshalb so beängstigend.
Erst gurgelt es ein bisschen, dieser Tage öfter als sonst üblich. Schon davon bekomme ich Panik. Ich habe das Gefühl, irgendwie strampeln zu müssen. Manchmal bekomme ich eine Fressattacke - weil ich weiss, dass essen hilft. Jedenfalls kurzfristig.
Wenn's noch schlimmer wird, fühlt sich das an, als würde ich versinken. Die Geräusche der Welt verschwinden. Das Ohr schreit auf, pfeift, gurgelt, dröhnt. Alles strampeln nützt nichts mehr.
Und dann, irgendwann, ist es ganz still und ich höre fast gar nichts mehr. Das habe ich zum Glück lange nicht mehr gehabt. Das letzte Mal ziemlich genau vor einem Jahr.
Tatsächlich entspricht der physiologische Prozess, der bei der Menière'schen Erkrankung abläuft, ungefähr einer Überflutung des Innenohrs mit Lymph-Flüssigkeit.
Vielleicht ist sie deshalb so beängstigend.
diefrogg - 10. Dez, 12:05
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
katiza - 10. Dez, 15:06
Ich denk an Sie.
diefrogg - 11. Dez, 11:18
Danke, liebe katiza!
Eben habe ich wieder eine Horror-Nacht überstanden... naja, ein Stück weit bin ich selber schuld. Ich habe mir vorgenommen, nächste Woche nach Deutschland zu meiner Freundin Helga zu reisen. Jetzt erleide ich 10000 Ängste... Aber was soll man mit dem Leben noch anfangen, wenn man nirgends mehr hinreisen kann?
katiza - 11. Dez, 11:36
Bieten Sie Ihren Ängsten die Stirn, wenn möglich, Frau Frogg. Gehen Sie einen Schritt auf sie zu und nützen Sie die Energie der Angst für sich - ich hab leicht reden mit meinen neu erworbenene Kampfkunstweisheiten, aber es fühlt sich besser an, als stehen zu bleiben und die Angst anzustarren.
diefrogg - 11. Dez, 15:22
Interessanter Ansatz!
Ich doktere gerade an für mich sehr wichtigen Fragen im Zusammenhang mit der Angst herum: Wie erkenne ich meine Grenzen? Wann bin ich nur die grün angemalte Angsthäsin Frogg? Und wann zehre ich wirklich an meinen Reserven? Und wenn ich von meinen Reserven zehre: Schade ich dann wirklich meiner Gesundheit oder bilde ich es mir nur ein?
acqua - 12. Dez, 13:35
Ich finde diese Fragen extrem wichtig. Es reicht schon, wenn dir der doofe Menière dauernd einen Strich durch die Rechnung macht. Es wäre sehr schade, wenn die Angst vor dem Menière dir noch mehr Möglichkeiten verbauen würde. Aber ich weiss schon: Das ist einfacher gesagt als getan.
Via Pharmama habe ich dazu einen hübschen Cartoon von Stuff Noone Told Me gefunden:
Via Pharmama habe ich dazu einen hübschen Cartoon von Stuff Noone Told Me gefunden:
rosawer - 12. Dez, 12:03
Von allen Blogeinträgen,
die ich von Ihnen zur Menièrschen Krankheit gelesen habe, Frau Frogg, ist das der bisher schrecklichste. Ein ertrinkendes Innenohr. Wie soll man da noch kühle Rationalität bewahren?! Ich habe immer gepredigt, dass es für Sie darum geht, Ihre Erfahrung anderen zugänglich zu machen und genau dadurch der Bedrohlichkeit der Erkrankung in all ihren Dimensionen (physisch, psychisch, sozial) die Stirn zu bieten. Ich glaube, für mich haben Sie ein sehr eindringliches Bild geschaffen, das mich packt. Ertrinken, das kann ich mir vorstellen, darüber und davon habe ich meine eigenen Alpträume. Ich denke an Sie!
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