Totenstille
Für manche Leute ist gesund zu bleiben eine heikle Gratwanderung. Wer eine chronische Krankheit hat, weiss, was ich meine. Ich zum Beispiel habe Morbus Menière. Bei mir lässt das Gehör nach, sobald ich Stress habe. Habe ich starken Stress, dann bekomme ich neuerdings wieder Schwindelanfälle. Und damit wir uns richtig verstehen: Stress sind für mich zwei, drei hektische Arbeitstage. Manche Familienfeste sind für mich so viel Stress, dass ich schon mal praktisch taub an einem runden Geburtstag eingetroffen bin. Und starker Stress ist für mich zum Beispiel eine Ferienreise - auch wenn sie vielleicht nur ins Tessin geht.
Zu viel Ruhe ist aber auch nicht gut. Das musste ich feststellen, als ich letzte Woche Ferien hatte. Ich hatte mir ein paar Tage genommen, um zu schreiben. Ich traf ganz wenige Abmachungen. Über die Festtage tauchen ja oft überraschend ausgewanderte Freundinnen auf Heimaturlaub auf - da will man sich nicht zum Vorneherein alles zukleistern mit Terminen. Und ich wollte wirklich Zeit haben, an meinem vermaledeiten vierten Roman zu arbeiten. Das ist kein Stress. Dachte ich. Und tatsächlich blieb alles ruhig. Und so stieg ich stieg tief hinunter in den dampfenden Maschinenraum des Geschichtenschreibens. Fast glaubte ich, die Mechanik meiner Story endlich verstanden zu haben.
Gleichzeitig aber bohrte sich ein Gefühl abgrundtiefer Einsamkeit in meine Magengrube. Täglich tiefer. Es schmerzte. Es blutete. Es lag wohl daran, dass dann die Freundinnen aus dem Ausland doch nicht kamen. Dass Herr T. vergrippt und reizbar war. Dass zwei alte Freundinnen gerade sang- und klanglos aus meinem Leben verschwinden. Ich kann mir schon einreden, dass ja neue dazu gekommen sind. In meiner Seele herrschte dennoch Totenstille. Die Ruhe begann mir auf die Ohren zu schlagen.
Gott, was war ich froh, dass ich wieder zur Arbeit durfte! Auch wenn es dort schnell ein bisschen stressig wurde.
Besser spät als nie: Mein Beitrag zum 17. Wort des Projekts *txt auf neonwilderness. Das Stichwort: "ruhig" - danke, Dominik!
Zu viel Ruhe ist aber auch nicht gut. Das musste ich feststellen, als ich letzte Woche Ferien hatte. Ich hatte mir ein paar Tage genommen, um zu schreiben. Ich traf ganz wenige Abmachungen. Über die Festtage tauchen ja oft überraschend ausgewanderte Freundinnen auf Heimaturlaub auf - da will man sich nicht zum Vorneherein alles zukleistern mit Terminen. Und ich wollte wirklich Zeit haben, an meinem vermaledeiten vierten Roman zu arbeiten. Das ist kein Stress. Dachte ich. Und tatsächlich blieb alles ruhig. Und so stieg ich stieg tief hinunter in den dampfenden Maschinenraum des Geschichtenschreibens. Fast glaubte ich, die Mechanik meiner Story endlich verstanden zu haben.
Gleichzeitig aber bohrte sich ein Gefühl abgrundtiefer Einsamkeit in meine Magengrube. Täglich tiefer. Es schmerzte. Es blutete. Es lag wohl daran, dass dann die Freundinnen aus dem Ausland doch nicht kamen. Dass Herr T. vergrippt und reizbar war. Dass zwei alte Freundinnen gerade sang- und klanglos aus meinem Leben verschwinden. Ich kann mir schon einreden, dass ja neue dazu gekommen sind. In meiner Seele herrschte dennoch Totenstille. Die Ruhe begann mir auf die Ohren zu schlagen.
Gott, was war ich froh, dass ich wieder zur Arbeit durfte! Auch wenn es dort schnell ein bisschen stressig wurde.
Besser spät als nie: Mein Beitrag zum 17. Wort des Projekts *txt auf neonwilderness. Das Stichwort: "ruhig" - danke, Dominik!
diefrogg - 5. Jan, 21:11
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