Gegen die Ostalgie
Neulich kam ich in Zürich an einem Kiosk vorbei, der eine wahre Grossauflage dieses Magazins aufgestapelt hatte.
Ich kaufte sofort ein Stück. "Wahrscheinlich wird es endlich alle Fragen beantworten, die ich seit unserem Sommer in Ostdeutschland mit mir herumtrage", dachte ich. Zum Beispiel: Wie schlimm war das damals nun wirklich? Gab es auch Gutes? Oder: Was soll man von der Ostalgie halten?
Und, wahrlich: Eine dieser Fragen beantwortet Chefredaktor Michael Schaper schon im Editorial. Er schreibt: "Kurz: Die Diktatur drang in jeden Winkel der Gesellschaft vor, sie war lückenlos und flächendeckend, keiner vermochte sich ihr zu entziehen. Jede Bagatellisierung dieses totalitären Systems ist Geschichtsklitterung."
Vielleicht kann man das auch anders sehen. Aber das Heft belegt dann die These sehr anschaulich. Es ist im Grunde ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Ostalgie. Die Bilder sind absolut un-ostalgisch. Wer die Texte lesen will, braucht eine Grundahnung von Politik und muss sich ein bisschen hineinknien. Aber es lohnt sich. Die Autoren zeichnen detailgenau den Aufbau und den Zerfall eines menschenverachtenden Unrechtsstaates nach.
Mittlerweile verstehe ich auch, warum die Leute in Ostdeutschland diese alten Geschichten nicht an die grosse Glocke hängen. Wer Teil eines solchen Systems war (und die die allermeisten waren das ja nicht freiwillig) schaut lieber nach vorne als zurück.
Ich kaufte sofort ein Stück. "Wahrscheinlich wird es endlich alle Fragen beantworten, die ich seit unserem Sommer in Ostdeutschland mit mir herumtrage", dachte ich. Zum Beispiel: Wie schlimm war das damals nun wirklich? Gab es auch Gutes? Oder: Was soll man von der Ostalgie halten?
Und, wahrlich: Eine dieser Fragen beantwortet Chefredaktor Michael Schaper schon im Editorial. Er schreibt: "Kurz: Die Diktatur drang in jeden Winkel der Gesellschaft vor, sie war lückenlos und flächendeckend, keiner vermochte sich ihr zu entziehen. Jede Bagatellisierung dieses totalitären Systems ist Geschichtsklitterung."
Vielleicht kann man das auch anders sehen. Aber das Heft belegt dann die These sehr anschaulich. Es ist im Grunde ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Ostalgie. Die Bilder sind absolut un-ostalgisch. Wer die Texte lesen will, braucht eine Grundahnung von Politik und muss sich ein bisschen hineinknien. Aber es lohnt sich. Die Autoren zeichnen detailgenau den Aufbau und den Zerfall eines menschenverachtenden Unrechtsstaates nach.
Mittlerweile verstehe ich auch, warum die Leute in Ostdeutschland diese alten Geschichten nicht an die grosse Glocke hängen. Wer Teil eines solchen Systems war (und die die allermeisten waren das ja nicht freiwillig) schaut lieber nach vorne als zurück.
diefrogg - 14. Dez, 15:59
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