Carina schreibt
Meine Nichte Carina (8) und ich sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Man gebe uns eine Schreibmaschine, und wir werden still und vergnügt stundenlang vor uns hinklappern.
Als ich sieben war, brachte meine Vater eine damals schon antike Hermes Standard 6 nach Hause.
Eigentlich sollte meine Mutter das Zehnfingersystem darauf lernen. Aber sehr schnell gehörte sie mir. Ich schrieb darauf meine erste Geschichte. Irgendetwas mit einem Geissbock und einem Schloss. Und später 300 Seiten meines ersten Romans. Er blieb leider unvollendet - weil ich mich mit 15 fürs Leben entschied statt fürs Schreiben. Macht nichts. Der Roman war grottenschlecht.
Carina tippt in diesen Tagen auf einer elektrischen Brother aus den achtziger Jahren:
Das Möbel gehört meinem Vater, und ich habe darauf noch Seminararbeiten geschrieben. Man konnte in der Maschine ein paar Abschnitte Text speichern. Sie war eine Vorläuferin des Computers.
Gestern schrieben Carina und ich schliesslich vierhändig auf dem Ding. Wir bauten zusammen eine Geschichte: Sie einen Satz, ich einen Satz. Sie begann mit einem gfürchigen rosaroten Bären und einem dicken Schwarm Obstfliegen. Und einem Mädchen, das Georgina hiess. Oder eigentlich George.
Ich lernte viel übers Geschichtenschreiben. Und über Kinder:
1) Kinder sind harmoniebedürftig. Sie wollen ihre Figuren eigentlich gar keinen Gefahren aussetzen. Bär Max fletschte die Zähne, als er George sah. Aber Carina weigerte sich, George die Gefahrensignale erkennen zu lassen. Die beiden mussten sofort Freunde werden.
2) Das Handy kann im Märchen heutzutage den Zauberstab ersetzen. Zum Beispiel: "Ich habe ein App, das unsichtbar macht."
3) Manche Mädchen mögen Romanzen schon mit acht. Geschichte endete punktgenau: "Und dann wurde aus dem rosaroten Bären Max ein wunderschöner Prinz. Er und Geroge heirateten und lebten fortan in einem wunderschönen Schloss ohne Obstfliegen."
Als ich sieben war, brachte meine Vater eine damals schon antike Hermes Standard 6 nach Hause.
Eigentlich sollte meine Mutter das Zehnfingersystem darauf lernen. Aber sehr schnell gehörte sie mir. Ich schrieb darauf meine erste Geschichte. Irgendetwas mit einem Geissbock und einem Schloss. Und später 300 Seiten meines ersten Romans. Er blieb leider unvollendet - weil ich mich mit 15 fürs Leben entschied statt fürs Schreiben. Macht nichts. Der Roman war grottenschlecht.
Carina tippt in diesen Tagen auf einer elektrischen Brother aus den achtziger Jahren:
Das Möbel gehört meinem Vater, und ich habe darauf noch Seminararbeiten geschrieben. Man konnte in der Maschine ein paar Abschnitte Text speichern. Sie war eine Vorläuferin des Computers.
Gestern schrieben Carina und ich schliesslich vierhändig auf dem Ding. Wir bauten zusammen eine Geschichte: Sie einen Satz, ich einen Satz. Sie begann mit einem gfürchigen rosaroten Bären und einem dicken Schwarm Obstfliegen. Und einem Mädchen, das Georgina hiess. Oder eigentlich George.
Ich lernte viel übers Geschichtenschreiben. Und über Kinder:
1) Kinder sind harmoniebedürftig. Sie wollen ihre Figuren eigentlich gar keinen Gefahren aussetzen. Bär Max fletschte die Zähne, als er George sah. Aber Carina weigerte sich, George die Gefahrensignale erkennen zu lassen. Die beiden mussten sofort Freunde werden.
2) Das Handy kann im Märchen heutzutage den Zauberstab ersetzen. Zum Beispiel: "Ich habe ein App, das unsichtbar macht."
3) Manche Mädchen mögen Romanzen schon mit acht. Geschichte endete punktgenau: "Und dann wurde aus dem rosaroten Bären Max ein wunderschöner Prinz. Er und Geroge heirateten und lebten fortan in einem wunderschönen Schloss ohne Obstfliegen."
diefrogg - 3. Okt, 18:36
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