Am Königsweg gescheitert
Die sächsische Schweiz kennt jede Menge Flurnamen, die uns Schweizer exotisch anmuteten: Das Wort "Kirnitzschtal" etwa ist für uns ein köstlicher Zungenbrecher. Dann gibts den Kuhstall, der kein Holzbau, sondern ein Felsentor ist. Es gibt die Affensteine und den Weiberfährenweg, der zu keiner Fähre führt. Es gibt den Diebshöhlenbach, den Zahnsgrund und den Klüftelweg. Und für erschöpfte Wanderer die Gaststätten "Stiller Fritz" oder "Erbgericht".
Die Berge erinnern mit ihren Namen häufig daran, dass Deutschland früher eine Gesellschaft mit einer vielstufigen Rangordnung gehabt hat: Der Pfaffenstein ist der bescheidenste unter den felsigen Häuptern der sächsischen Schweiz. Edler ist der Lilienstein, wie geschaffen als Namensgeber für eine noblen Familie. Und natürlich den Königstein.
Es gibt auch den Königsweg. Warum er allerdings so heisst, wird mir wohl für den Rest meines Lebens ein Rätsel bleiben. Er führt mitten durch den Nationalpark südöstlich von Bad Schandau. Aber ich fand ihn überhaupt nicht königlich.
"Königsweg" nennt man ja auch den besten Weg zu einem schwer erreichbaren Ziel. Klar, dass wir ihn für unseren Abstieg von den Winterbergen wählten. Es war unsere letzten Wanderung. Wir hatten auf dem Grossen Winterstein noch einmal die wahrhaft majestätische Aussicht auf das Elbtal genossen.
(Im Hintergrund noch einmal der Lilienstein)
Die ganze Gegend dort oben ist umwerfend. So umwerfend, dass Menière-Patientin Frogg ausgerechnet dort oben einen leichten Schwindelanfall bekam. Zunächst hielt ich ja noch tapfer die Ohren steif. Bis ich feststellte, dass der Königsweg nicht nur zwischen Felsen verlief - sondern einer rund 200 Meter hohen Felswand entlang. Ohne Geländer.
Ich muss gestehen: Ich zwang Herrn T. zur Umkehr.
Ich scheiterte übrigens nicht nur am Königsweg - sondern auch an der Himmelsleiter, einem charmanten Aufstieg beim Kuhstall:
"Ich will noch nicht in den Himmel", sagte ich entschieden zu Herrn T. und kehrte um.
Dennoch fand ich beide Erlebnisse sehr bedenklich. Ich hätte sie weniger bedenklich gefunden, wenn die Wege nicht "Himmelsleiter" oder "Königsweg" geheissen hätte.
Die Berge erinnern mit ihren Namen häufig daran, dass Deutschland früher eine Gesellschaft mit einer vielstufigen Rangordnung gehabt hat: Der Pfaffenstein ist der bescheidenste unter den felsigen Häuptern der sächsischen Schweiz. Edler ist der Lilienstein, wie geschaffen als Namensgeber für eine noblen Familie. Und natürlich den Königstein.
Es gibt auch den Königsweg. Warum er allerdings so heisst, wird mir wohl für den Rest meines Lebens ein Rätsel bleiben. Er führt mitten durch den Nationalpark südöstlich von Bad Schandau. Aber ich fand ihn überhaupt nicht königlich.
"Königsweg" nennt man ja auch den besten Weg zu einem schwer erreichbaren Ziel. Klar, dass wir ihn für unseren Abstieg von den Winterbergen wählten. Es war unsere letzten Wanderung. Wir hatten auf dem Grossen Winterstein noch einmal die wahrhaft majestätische Aussicht auf das Elbtal genossen.
(Im Hintergrund noch einmal der Lilienstein)
Die ganze Gegend dort oben ist umwerfend. So umwerfend, dass Menière-Patientin Frogg ausgerechnet dort oben einen leichten Schwindelanfall bekam. Zunächst hielt ich ja noch tapfer die Ohren steif. Bis ich feststellte, dass der Königsweg nicht nur zwischen Felsen verlief - sondern einer rund 200 Meter hohen Felswand entlang. Ohne Geländer.
Ich muss gestehen: Ich zwang Herrn T. zur Umkehr.
Ich scheiterte übrigens nicht nur am Königsweg - sondern auch an der Himmelsleiter, einem charmanten Aufstieg beim Kuhstall:
"Ich will noch nicht in den Himmel", sagte ich entschieden zu Herrn T. und kehrte um.
Dennoch fand ich beide Erlebnisse sehr bedenklich. Ich hätte sie weniger bedenklich gefunden, wenn die Wege nicht "Himmelsleiter" oder "Königsweg" geheissen hätte.
diefrogg - 14. Aug, 15:22
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