Shopping-Wut
In unserer Altstadt ist die vorweihnachtliche Shopping-Wut ausgebrochen. Als ich heute meine letzten Weihnachtskarten erstehen wollte, kam ich erst gar nicht in die Papeterie. Die Kunden standen bis zur Tür. Es ist spät dieses Jahr. Letztes Jahr sah schon der 8. Dezember Kundenscharen aus allen Himmelsrichtungen ins Emmen Center pilgern als läge niemand geringerer als das Christkind dort zwischen Manor und H & M zur Anbetung bereit. Dieses Jahr klagten die Detaillisten noch nach Mariä Empfängnis über die grosse Flaute. Es liege am fehlenden Schnee, sagen sie. Niemand wollte orakeln, die Euro-Krise habe den Konsumenten auch hierzulande die Stimmung vermiest.
Ich kaufte meine Karte in einer stillen Galerie in einer Seitengasse und ging über die weihnachtlich in Lichter gerahmte Seebrücke.
(Bildquelle: blogarchiv.hochparterre)
Letztes Jahr war der Baldachin neu und wirkte mit seinen blaustichigen Lichtern Tönen einfach cool. Dieses Jahr passt die Kälte des Lichts auf eine andere Art zur Stimmung: Neben dem heimeligen Weihnachts-Angebot im Lichtermeer liegen schon gut sichtbar die Januar-Schnäppchen bereit. Die Lichterketten überall sind so orgiastisch geworden, dass sie billig wirken - die Lichter einer Stadt, deren touristische Attraktionen man auf Teufel komm raus verkmarkten will. Eine grosse Traditions-Buchhandlung wird ihre Tore bald für immer schliessen und ruft zum Rabatt-Sturm auf die Bücherbretter.
Andere Jahre hatte die Stadt im weihnächtlichen Konsumrausch etwas Festliches. Sie zelebrierten den Überfluss. Dieses Jahr wirkt das alles leicht verzweifelt.
Ich kaufte meine Karte in einer stillen Galerie in einer Seitengasse und ging über die weihnachtlich in Lichter gerahmte Seebrücke.
(Bildquelle: blogarchiv.hochparterre)
Letztes Jahr war der Baldachin neu und wirkte mit seinen blaustichigen Lichtern Tönen einfach cool. Dieses Jahr passt die Kälte des Lichts auf eine andere Art zur Stimmung: Neben dem heimeligen Weihnachts-Angebot im Lichtermeer liegen schon gut sichtbar die Januar-Schnäppchen bereit. Die Lichterketten überall sind so orgiastisch geworden, dass sie billig wirken - die Lichter einer Stadt, deren touristische Attraktionen man auf Teufel komm raus verkmarkten will. Eine grosse Traditions-Buchhandlung wird ihre Tore bald für immer schliessen und ruft zum Rabatt-Sturm auf die Bücherbretter.
Andere Jahre hatte die Stadt im weihnächtlichen Konsumrausch etwas Festliches. Sie zelebrierten den Überfluss. Dieses Jahr wirkt das alles leicht verzweifelt.
diefrogg - 21. Dez, 19:16
11 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks