Legendäre Schildkröten
Wegen meiner leidigen Ohrengeschichte* bin ich mit meinem neuesten Türkei-Epos ins Hintertreffen geraten. Herr Kulturflaneur hat mich längst überholt, und das meiste könnt Ihr bereits bei ihm lesen. Aber ein paar Dinge hat er zum Glück ausgelassen - wohl auch, um mir nicht alles wegzubloggen. So scheint er sich wenig für die Meeresschildkröten in Çıralı interessiert zu haben. Dabei sollen dieses legendären und höchst geschützten Meerestiere dort gerne ihre Eier am Strand vergraben.
(Quelle:www.mister-x.it)
Jedenfalls gibt ein Schild am Dorfrand damit an. Allerdings wusste ich nach meinem ersten Besuch bereits, dass Çıralı ein lebhaftes Strandleben hat. Deshalb verbannte ich die Story ins Reich der Märchen. Ich war überzeugt, dass die Leute von Çıralı die Schildkröten längst still und heimlich dem Wohlstand geopfert hatten. Das fand ich natürlich schade. Aber wer sollte ihnen daraus einen Vorwurf machen? Jedenfalls nicht wir Schweizer, die wir uns nicht einmal im Stande sehen, dem Wolf und dem Luchs in den abgelegensten unserer Bergtäler eine würdige Heimat zu bieten.
Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Bei einem Abendspaziergang am Strand fand ich am 25. Juni ein rundes Dutzend dieser seltsamen Gitterkörbe.
Sie waren säuberlich numeriert und der WWF Türkyie bescheinigte jedem Neugierigen, dass er hier vor dem Gelege einer Caretta Caretta stehe.
Ich zückte meinen Sonnenhut vor den Leuten von Çıralı.
Erst später fand ich heraus: Nur wegen der Riesenschildkröte ist Çıralı nicht zu einem Touristen-Moloch mit Bettenburgen aus Beton geworden - wie so viele andere Küstenorte in der Türkei. "Die Zeit" hat diese Geschichte hier wunderschön erzählt.
* Heute geht es besser. Ich höre Musik - nur der Badewannen-Schwindel ist unangenehm.
(Quelle:www.mister-x.it)
Jedenfalls gibt ein Schild am Dorfrand damit an. Allerdings wusste ich nach meinem ersten Besuch bereits, dass Çıralı ein lebhaftes Strandleben hat. Deshalb verbannte ich die Story ins Reich der Märchen. Ich war überzeugt, dass die Leute von Çıralı die Schildkröten längst still und heimlich dem Wohlstand geopfert hatten. Das fand ich natürlich schade. Aber wer sollte ihnen daraus einen Vorwurf machen? Jedenfalls nicht wir Schweizer, die wir uns nicht einmal im Stande sehen, dem Wolf und dem Luchs in den abgelegensten unserer Bergtäler eine würdige Heimat zu bieten.
Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Bei einem Abendspaziergang am Strand fand ich am 25. Juni ein rundes Dutzend dieser seltsamen Gitterkörbe.
Sie waren säuberlich numeriert und der WWF Türkyie bescheinigte jedem Neugierigen, dass er hier vor dem Gelege einer Caretta Caretta stehe.
Ich zückte meinen Sonnenhut vor den Leuten von Çıralı.
Erst später fand ich heraus: Nur wegen der Riesenschildkröte ist Çıralı nicht zu einem Touristen-Moloch mit Bettenburgen aus Beton geworden - wie so viele andere Küstenorte in der Türkei. "Die Zeit" hat diese Geschichte hier wunderschön erzählt.
* Heute geht es besser. Ich höre Musik - nur der Badewannen-Schwindel ist unangenehm.
diefrogg - 23. Jul, 10:04
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