Jeder braucht jemanden
Ich weiss nicht viel über ihn. Aber eins weiss ich: Solomon Burke war ein grossartiger Songschreiber. Deshalb will ich hier gebührend Abschied von ihm nehmen. Denn die schwergewichtige Soul-Legende ist gestorben. Ich habe es eben am Radio gehört.
Solomon Burke hat einen Song komponiert, den die Rolling Stones zu einem Juwel meiner Jugend gemacht haben.
Noch als 20-Jährige liebte ich das penetrante, schleppende Bassriff. Ich liebte sogar die Stimme von Mick Jagger, die mir sonst nicht viel bedeutet. Ich liebte den Sprechgesang, das Geheul, den rauen Refrain.
Wie so vieles von anno dazumal schafften es die Stones mit diesem Song nicht bis in meine CD-Ära. Als nächstes begegnete ich ihm in einer flotten Version der Blues Brothers. Der gleichnamige Film der Band wurde in den späten achtziger Jahren in der Schweiz überraschend zum Kultfilm.
Aber schon diese Version lässt das Missbrauchs-Potenzial des Songs ahnen: Live eignet er sich bestens zur Publikums-Anmache nach dem Motto: "Jeder braucht jemanden zum Liebhaben. Wir brauchen Dich und Dich und Dich!" Im Film kommt das noch ein bisschen ironisch herüber. Die Band begrüsst ja auch die Polizisten, die sie festnehmen wollen. Aber wer die Live-Aufnahmen des Songs auf YouTube durchguckt, merkt: Meistens wirkt das nur plump.
Da ist die Studio-Version der Stones aus meinem Geburtsjahr 1965 etwas ganz anderes! Sie brachte für Teenager Frogg eine simple und zugleich höchst komplexe Wahrheit auf den Punkt. Ja, ich brauchte jemanden zum Liebhaben. Aber manchmal hatte das himmelschreiende Konsequenzen. Heulende Konsequenzen. Und der Song warf eine Frage auf: Ist das wirklich für alle so? Er war wie ein intimes Zwiegespräch zwischen mir und Mick.
Das ist alles lange her. Aber dennoch: Danke Mick. Und: Danke Solomon!
Solomon Burke hat einen Song komponiert, den die Rolling Stones zu einem Juwel meiner Jugend gemacht haben.
Noch als 20-Jährige liebte ich das penetrante, schleppende Bassriff. Ich liebte sogar die Stimme von Mick Jagger, die mir sonst nicht viel bedeutet. Ich liebte den Sprechgesang, das Geheul, den rauen Refrain.
Wie so vieles von anno dazumal schafften es die Stones mit diesem Song nicht bis in meine CD-Ära. Als nächstes begegnete ich ihm in einer flotten Version der Blues Brothers. Der gleichnamige Film der Band wurde in den späten achtziger Jahren in der Schweiz überraschend zum Kultfilm.
Aber schon diese Version lässt das Missbrauchs-Potenzial des Songs ahnen: Live eignet er sich bestens zur Publikums-Anmache nach dem Motto: "Jeder braucht jemanden zum Liebhaben. Wir brauchen Dich und Dich und Dich!" Im Film kommt das noch ein bisschen ironisch herüber. Die Band begrüsst ja auch die Polizisten, die sie festnehmen wollen. Aber wer die Live-Aufnahmen des Songs auf YouTube durchguckt, merkt: Meistens wirkt das nur plump.
Da ist die Studio-Version der Stones aus meinem Geburtsjahr 1965 etwas ganz anderes! Sie brachte für Teenager Frogg eine simple und zugleich höchst komplexe Wahrheit auf den Punkt. Ja, ich brauchte jemanden zum Liebhaben. Aber manchmal hatte das himmelschreiende Konsequenzen. Heulende Konsequenzen. Und der Song warf eine Frage auf: Ist das wirklich für alle so? Er war wie ein intimes Zwiegespräch zwischen mir und Mick.
Das ist alles lange her. Aber dennoch: Danke Mick. Und: Danke Solomon!
diefrogg - 10. Okt, 12:37
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