Karriereknick mit 40
Dieser Eintrag ist als Trost für alle gedacht, die sich in Ihren Vierzigern unversehens im Karriere-Abseits wiederfinden. Er ist über Winston Churchill.
Der Zufall hat mir in dieses Buch in die Hand gespielt. Es dokumentiert (unter sehr vielem anderem), wie der später so grosse Brite mit 41 als Marine-Minister kläglich scheiterte. Man machte ihn für das Seeschlacht-Debakel von 1915 im türkischen Gallipoli verantwortlich. (Hier habe ich berichtet, wie wir im türkischen Bus die historische Stätte passierten). Für den türkischen General Kemal Mustafa war der Sieg im Blutbad an den Dardanellen der erste Tritt auf einer Karriereleiter, die ihn später zu Atatürk machte. Dem Atatürk.
Für Churchill war es ein vorläufiger Untergang. Er fühlte sich unschuldig. Hätte man nur besser auf ihn gehört! Er sah sich als Sündenbock. Als er zurücktreten musste, ging er als Offizier in die französischen Schützengräben.
Er war nicht nahe genug an der Front, um wie so viele andere abgeschlachtet zu werden.
Die nächsten Jahrzehnte lässt er sich nicht unterkriegen. Die ganzen dreissiger Jahre lang wettert er, man dürfe sich einem gewissen Herrn Hitler gegenüber nicht so schüchtern gebärden, wie es der amtierende britische Premier Chamberlain tut. 1939 zahlt sich das aus: Hitler wird auch den Briten zu gefrässig und Churchill wieder Marineminister. 1940 schlägt dann seine grosse Stunde. Er wird Premierminister und soll Grossbritannien vor nichts geringerem als dem Untergang retten. Er ist 66.
Die Moral von der Geschicht' lautet natürlich: Karriereknick? Nicht so schlimm. Nicht locker lassen. Manchmal gibts eine richtig gute zweite Chance. Nur zeigt sie auch: Bei manchen Leuten kann der Rest der Menschheit froh sein, wenn die Geschichte ihnen ihre zweite Chance nicht gibt. Auch wenn sie führungsstark sind und gute Absichten haben.
Dazu das alternative Tondokument:
Der Zufall hat mir in dieses Buch in die Hand gespielt. Es dokumentiert (unter sehr vielem anderem), wie der später so grosse Brite mit 41 als Marine-Minister kläglich scheiterte. Man machte ihn für das Seeschlacht-Debakel von 1915 im türkischen Gallipoli verantwortlich. (Hier habe ich berichtet, wie wir im türkischen Bus die historische Stätte passierten). Für den türkischen General Kemal Mustafa war der Sieg im Blutbad an den Dardanellen der erste Tritt auf einer Karriereleiter, die ihn später zu Atatürk machte. Dem Atatürk.
Für Churchill war es ein vorläufiger Untergang. Er fühlte sich unschuldig. Hätte man nur besser auf ihn gehört! Er sah sich als Sündenbock. Als er zurücktreten musste, ging er als Offizier in die französischen Schützengräben.
Er war nicht nahe genug an der Front, um wie so viele andere abgeschlachtet zu werden.
Die nächsten Jahrzehnte lässt er sich nicht unterkriegen. Die ganzen dreissiger Jahre lang wettert er, man dürfe sich einem gewissen Herrn Hitler gegenüber nicht so schüchtern gebärden, wie es der amtierende britische Premier Chamberlain tut. 1939 zahlt sich das aus: Hitler wird auch den Briten zu gefrässig und Churchill wieder Marineminister. 1940 schlägt dann seine grosse Stunde. Er wird Premierminister und soll Grossbritannien vor nichts geringerem als dem Untergang retten. Er ist 66.
Die Moral von der Geschicht' lautet natürlich: Karriereknick? Nicht so schlimm. Nicht locker lassen. Manchmal gibts eine richtig gute zweite Chance. Nur zeigt sie auch: Bei manchen Leuten kann der Rest der Menschheit froh sein, wenn die Geschichte ihnen ihre zweite Chance nicht gibt. Auch wenn sie führungsstark sind und gute Absichten haben.
Dazu das alternative Tondokument:
diefrogg - 8. Sep, 10:05
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks