Rock-Dinosaurier
Die Frogg hat, weiss Gott, nichts gegen Rockmusik. Aber den Besuch eines Live-Konzerts der Rolling Stones hat sie ein Leben lang verweigert: zu mühselig, zu teuer. Und von ihren alten Stones-Platten hat die Erfindung der CD sie in den achtziger Jahren entfremdet. Doch dank Shine A Light hat sie wenigstens eine Ahnung bekommen, wie diese Dinosaurier unter den Rockbands auf der Bühne sind. Das ist das grosse Verdienst des Konzertfilms von Martin Scorsese. Endlich bekam sie doch noch zu sehen, wie Mick Jagger herumhampelt.
(Hier mit Christine Aguilera, Bild: starpulse)
Wie Keith Richards seine Gitarre streichelt und so weiter... Und es wirkt: Die Show reisst mit.
Der Film hat ihr ausserdem verständlich gemacht, warum die Band eine Legende ist: Weil sie einen ständig verblüfft oder zum Staunen bringt. Darüber, wie Mick Jagger ein gut betuchtes New Yorker Publikum dazu bringt, beim Song Brown Sugar fröhlich mitzusingen - obwohl der Song doch über so unanständige Dinge wie weisse Sklaventreiber, Sex und Heroin ist (Hillary Clinton sass im Publikum). Darüber, dass die Stones mit Far Away Eyes einen süsslichen Country-Song bringen und das Genre zugleich verballhornen. Darüber, dass Mick Jagger (immerhin 65) noch keine Gelenkarthrose hat und Keith Richards (auch 65) keine Leberzyrrhose und dass Charlie Watts (67) sich selber immer noch trommeln hört... also darüber, dass das Alter sie noch nicht von der Bühne geholt hat*.
Dem Staunen darüber räumt auch Scorsese Platz ein: Zwischendurch zeigt er Ausschnitte aus alten Interviews mit Stones-Mitgliedern. Sie sind zwar nur dazu da, die Musikblocks etwas aufzulockern. Ein klares Konzept scheint jedenfalls nicht hinter der Auswahl zu stehen. Aber einige davon haben ein Thema: die Frage an die noch jungen Stones, wie lange sie überhaupt noch weitermachen wollten. Klare Antworten gibts zwar keine, nur neue Verblüfftheit.
Immerhin lässt der Streifen aber ahnen, womit die Burschen so lange durchgehalten haben: mit Spass an der Sache (er scheint echt). Und mit einer hoch professionellen Einstellung - was neue Verblüffung auslöst, passt es doch schlecht zum überbordenden Drogenkonsum, den man den Stones jahrelang nachgesagt hat.
* Eine Bekannte von mir sagt, sie würden mit einem Geriater touren... aber dennoch.
(Hier mit Christine Aguilera, Bild: starpulse)
Wie Keith Richards seine Gitarre streichelt und so weiter... Und es wirkt: Die Show reisst mit.
Der Film hat ihr ausserdem verständlich gemacht, warum die Band eine Legende ist: Weil sie einen ständig verblüfft oder zum Staunen bringt. Darüber, wie Mick Jagger ein gut betuchtes New Yorker Publikum dazu bringt, beim Song Brown Sugar fröhlich mitzusingen - obwohl der Song doch über so unanständige Dinge wie weisse Sklaventreiber, Sex und Heroin ist (Hillary Clinton sass im Publikum). Darüber, dass die Stones mit Far Away Eyes einen süsslichen Country-Song bringen und das Genre zugleich verballhornen. Darüber, dass Mick Jagger (immerhin 65) noch keine Gelenkarthrose hat und Keith Richards (auch 65) keine Leberzyrrhose und dass Charlie Watts (67) sich selber immer noch trommeln hört... also darüber, dass das Alter sie noch nicht von der Bühne geholt hat*.
Dem Staunen darüber räumt auch Scorsese Platz ein: Zwischendurch zeigt er Ausschnitte aus alten Interviews mit Stones-Mitgliedern. Sie sind zwar nur dazu da, die Musikblocks etwas aufzulockern. Ein klares Konzept scheint jedenfalls nicht hinter der Auswahl zu stehen. Aber einige davon haben ein Thema: die Frage an die noch jungen Stones, wie lange sie überhaupt noch weitermachen wollten. Klare Antworten gibts zwar keine, nur neue Verblüfftheit.
Immerhin lässt der Streifen aber ahnen, womit die Burschen so lange durchgehalten haben: mit Spass an der Sache (er scheint echt). Und mit einer hoch professionellen Einstellung - was neue Verblüffung auslöst, passt es doch schlecht zum überbordenden Drogenkonsum, den man den Stones jahrelang nachgesagt hat.
* Eine Bekannte von mir sagt, sie würden mit einem Geriater touren... aber dennoch.
diefrogg - 28. Apr, 11:53
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