Über Les Humphries
Ich gebe zu: Als ich heute früh las, dass Les Humphries tot ist, stiess ich einen leisen Schmerzensruf aus. Er war versetzt mit viel Nostalgie und einer Prise Selbstironie. Denn Les Humphries wird im Pop-Olymp vielleicht nicht neben John Lennon und Jimi Hendrix thronen. Doch die Musikwahrnehmung der Frogg hat er entscheidend geprägt, und zwar in einem Alter, in dem's draufankommt: so zwischen sieben und neun.
Kleinfamilie Frogg wohnte damals in einer Dreizimmerwohnung am Stadtrand und sparte auf ein Eigenheim noch weiter draussen. Fernsehen war aus pädagogischen Gründen strikt rationiert. Statt dessen hörte klein Moni Frogg viel Musik. Dabei hatte sie die Wahl zwischen Vaters Marschmusik oder den Hitsingles von Mutter Frogg (so genannte Langspielplatten kauften sich die Eltern Frogg, wohl aus finanziellen Überlegungen, kaum). Klein Moni bevorzugte die Hitsingles von Mutter Frogg. Daliah Lavi, George Harrison, und, ja, die Les Humphries Singers. Sie liefen auf einem Plattenspieler im Design der späten sechziger Jahre (links im Bild; wenn man den Deckel zuklappte, konnte man das Ding offenbar sogar als Ablagefläche benutzen).
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(im Bild Mutter Frogg mit Andreas und Moni Frogg an Weihnachten 1971, Bildautor dürfte Vater Frogg sein).
Für lange Zeit wusste die Frogg dank den Les Humphries Singers, Daliah Lavi und George Harrison, wie Musik zu klingen hat: So freudig, so berauschend, so zum Hüftschwenken. Ein Wissen, das vermutlich den Grundstein dafür legte, dass sie später Elvis und die Beatles mochte und viel später Tim Buckley, Oasis und Richard Ashcroft. Es ist nicht auszuschliessen, dass er, zusammen mit einigen anderen, einen Grundstein für noch viel mehr legte.
Zudem war Les Humphries mit Sicherheit der erste Engländer, den klein Moni, ein frühreifes Kind, irgendwie sexy fand - Pferdegesicht hin oder her. Es sollte nicht der letzte sein.
Und dann waren da noch diese Single-Covers, die man beim Musikhören so intensiv bestaunen, so innig studieren konnte. Das unten ist das Bild, das ich wahrscheinlich meine ganze Kindheit lang am längsten und intensivsten betrachtet habe. Mit Hilfe dieses Bildes hat klein Moni in der Schweizer Kleinstadt eine zugegebenermasse naive Vorstellung dafür enwickelt, wie auf dieser Welt Weisse, Asiaten und Afrikaner zusammen Spass haben können.
Aus Respekt für den alten Herrn habe ich sogar endlich meine Scheu vor YouTube-Videos überwunden und präsentiere Euch hier meinen Lieblingssong von anno dazumal: "Mexico".
Kleinfamilie Frogg wohnte damals in einer Dreizimmerwohnung am Stadtrand und sparte auf ein Eigenheim noch weiter draussen. Fernsehen war aus pädagogischen Gründen strikt rationiert. Statt dessen hörte klein Moni Frogg viel Musik. Dabei hatte sie die Wahl zwischen Vaters Marschmusik oder den Hitsingles von Mutter Frogg (so genannte Langspielplatten kauften sich die Eltern Frogg, wohl aus finanziellen Überlegungen, kaum). Klein Moni bevorzugte die Hitsingles von Mutter Frogg. Daliah Lavi, George Harrison, und, ja, die Les Humphries Singers. Sie liefen auf einem Plattenspieler im Design der späten sechziger Jahre (links im Bild; wenn man den Deckel zuklappte, konnte man das Ding offenbar sogar als Ablagefläche benutzen).
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(im Bild Mutter Frogg mit Andreas und Moni Frogg an Weihnachten 1971, Bildautor dürfte Vater Frogg sein).
Für lange Zeit wusste die Frogg dank den Les Humphries Singers, Daliah Lavi und George Harrison, wie Musik zu klingen hat: So freudig, so berauschend, so zum Hüftschwenken. Ein Wissen, das vermutlich den Grundstein dafür legte, dass sie später Elvis und die Beatles mochte und viel später Tim Buckley, Oasis und Richard Ashcroft. Es ist nicht auszuschliessen, dass er, zusammen mit einigen anderen, einen Grundstein für noch viel mehr legte.
Zudem war Les Humphries mit Sicherheit der erste Engländer, den klein Moni, ein frühreifes Kind, irgendwie sexy fand - Pferdegesicht hin oder her. Es sollte nicht der letzte sein.
Und dann waren da noch diese Single-Covers, die man beim Musikhören so intensiv bestaunen, so innig studieren konnte. Das unten ist das Bild, das ich wahrscheinlich meine ganze Kindheit lang am längsten und intensivsten betrachtet habe. Mit Hilfe dieses Bildes hat klein Moni in der Schweizer Kleinstadt eine zugegebenermasse naive Vorstellung dafür enwickelt, wie auf dieser Welt Weisse, Asiaten und Afrikaner zusammen Spass haben können.
Aus Respekt für den alten Herrn habe ich sogar endlich meine Scheu vor YouTube-Videos überwunden und präsentiere Euch hier meinen Lieblingssong von anno dazumal: "Mexico".
diefrogg - 3. Mär, 18:23
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