Lust und Gefahr
Er hat durchaus eine erotische Ausstrahlung, dieser Herr Yee (Tony Leung). Dennoch ist er kein Mann, mit dem frau eine Affäre haben möchte: Er kollaboriert mit dem Feind (es ist gerade Krieg, und China ist von den Japanern besetzt). Und er ist ein sadistisches Vieh. Wang Jiazhi (Wei Tang), die mit ihm anbändelt, vergewaltigt er beim ersten Schäferstündchen brutal. Nur: Wang Jiazhi hat keine Wahl. Sie muss so lange mit dem Schwein ins Bett, bis es ihr gelingt, ihn in einen Hinterhalt zu locken, in dem ihre Partisanenkollegen ihn erschiessen können.
Das ist die Ausgangslage von „Lust, Caution“, dem neuen Werk des Filmemachers Ang Lee (oder „Gefahr und Begierde“, wie er in Deutschland heisst).
Wer sich diesen Monat nur einen Film ansehen kann, sollte sich diesen ansehen. Er ist ein packendes Psychodrama mit Bildern von grosser suggestiver Kraft. Zu reden gaben vor allem die Sexszenen, in denen der Liebesakt aber eher einem Stellungskrieg gleicht als einem erotischen Zusammentreffen. Dennoch entsteht zwischen dem knallharten Kollaborateur und der zarten Widerstandskämpferin, naja, nicht Liebe, aber so etwas wie Innigkeit. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem Wang Jiazhi entscheiden muss: Liefert sie ihren Liebhaber nun wirklich ans Messer oder rettet sie ihn und bringt ihre Freunde in Gefahr? Der Moment, in dem sie entscheidet ist einer der rätselhaftesten Momente, die ich je im Kino erlebt habe. Ich frage mich nach drei Tagen noch immer: „Warum hat sie das so gemacht?“ Spekulationen sind willkommen.
Wenn ich eine Kritik an dem Film habe, dann ist es die: Er schaut zu viel bei Wong kar wai ab, von dem er sich ja auch Tony Leung geborgt hat. Ein- zweimal sieht man ihm oder Wei Tang beim Anzünden einer Zigarette zu und wähnt sich in "In the Mood for Love". Das sind Bilder, die allmählich zum Klischee werden.
Dafür liefert liefert Ang Li am Schluss noch eine der bildgewaltigsten Sterbeszenen mit, die die Frogg je gesehen hat. In der Nacht nach dem Film ist sie ein paarmal aufgewacht, hat in diesen Schwindel erregenden Abgrund geschaut und geschaudert.
Das ist die Ausgangslage von „Lust, Caution“, dem neuen Werk des Filmemachers Ang Lee (oder „Gefahr und Begierde“, wie er in Deutschland heisst).
Wer sich diesen Monat nur einen Film ansehen kann, sollte sich diesen ansehen. Er ist ein packendes Psychodrama mit Bildern von grosser suggestiver Kraft. Zu reden gaben vor allem die Sexszenen, in denen der Liebesakt aber eher einem Stellungskrieg gleicht als einem erotischen Zusammentreffen. Dennoch entsteht zwischen dem knallharten Kollaborateur und der zarten Widerstandskämpferin, naja, nicht Liebe, aber so etwas wie Innigkeit. Und irgendwann kommt der Punkt, an dem Wang Jiazhi entscheiden muss: Liefert sie ihren Liebhaber nun wirklich ans Messer oder rettet sie ihn und bringt ihre Freunde in Gefahr? Der Moment, in dem sie entscheidet ist einer der rätselhaftesten Momente, die ich je im Kino erlebt habe. Ich frage mich nach drei Tagen noch immer: „Warum hat sie das so gemacht?“ Spekulationen sind willkommen.
Wenn ich eine Kritik an dem Film habe, dann ist es die: Er schaut zu viel bei Wong kar wai ab, von dem er sich ja auch Tony Leung geborgt hat. Ein- zweimal sieht man ihm oder Wei Tang beim Anzünden einer Zigarette zu und wähnt sich in "In the Mood for Love". Das sind Bilder, die allmählich zum Klischee werden.
Dafür liefert liefert Ang Li am Schluss noch eine der bildgewaltigsten Sterbeszenen mit, die die Frogg je gesehen hat. In der Nacht nach dem Film ist sie ein paarmal aufgewacht, hat in diesen Schwindel erregenden Abgrund geschaut und geschaudert.
diefrogg - 9. Nov, 15:47
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks