Wem der Big Ben schlägt
Als wir nach unserem Spaziergang durch die Parks von London endlich beim Big Ben ankamen, schlug er gerade vier Uhr. Oder war es fünf? Ich wollte schnell auf meiner Armbanduhr nachsehen, aber... meine Armbanduhr war weg.
Meine schöne Armbanduhr! Die Uhr, die mir meine Eltern zum 40. Geburtstag geschenkt hatten. Schlicht, elegant und nicht ganz billig. Jene Uhr, auf die ich stets mit einer Selbstzufriedenheit geguckt hatte wie nur gut situierte Menschen sie verströmen. Jene Uhr, die ich noch vor wenigen Stunden im Flugzeug eine Stunde zurückgestellt hatte. Wegen der Zeitverschiebung in England. Die Uhr, deren Verschluss schon immer ein wenig zu locker gesessen hatte.
Sie musste mir im Hyde Park unbemerkt von Arm gerutscht sein. Oder vor dem Buckingham Palace. Oder im St. James' Park, bei den ersten Osterglocken und Blue Bells.
In jenem Moment merkte ich, dass ich zuvor gar nicht gewusst hatte, wie glücklich ich gewesen war.
(Der London-Retrospektive erster Teil, Tagebuchnotizen vom 13. März 08)
Meine schöne Armbanduhr! Die Uhr, die mir meine Eltern zum 40. Geburtstag geschenkt hatten. Schlicht, elegant und nicht ganz billig. Jene Uhr, auf die ich stets mit einer Selbstzufriedenheit geguckt hatte wie nur gut situierte Menschen sie verströmen. Jene Uhr, die ich noch vor wenigen Stunden im Flugzeug eine Stunde zurückgestellt hatte. Wegen der Zeitverschiebung in England. Die Uhr, deren Verschluss schon immer ein wenig zu locker gesessen hatte.
Sie musste mir im Hyde Park unbemerkt von Arm gerutscht sein. Oder vor dem Buckingham Palace. Oder im St. James' Park, bei den ersten Osterglocken und Blue Bells.
In jenem Moment merkte ich, dass ich zuvor gar nicht gewusst hatte, wie glücklich ich gewesen war.
(Der London-Retrospektive erster Teil, Tagebuchnotizen vom 13. März 08)
diefrogg - 1. Apr, 22:23
6 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
acqua - 2. Apr, 08:08
Es ist schon verflixt mit dem Glück. So oft bemerkt man es erst, wenn es weg ist. Manchmal liege ich im Bett und versuche mich darüber zu freuen, dass ich gerade keinen Schnupfen und kein Kopfweh habe. Es gelingt nur selten.
diefrogg - 2. Apr, 12:18
Ein Glück...
habe ich ja noch! Eine Kommentatorin, die stets mit bestürzender Leichtigkeit den heiligen Ernst aus meinen Einträgen wegputzt!
acqua - 2. Apr, 16:10
Ich wollte nichts wegputzen. Tschulligung!
(Vielleicht hätte ich auf drastische Weise beschreiben müssen, wie schlimm bei mir Schnupfen und Kopfweh jeweils sind: Pochende Stirnhöhlen, Kopf in Stahlwatte, Übelkeit, ...)
(Vielleicht hätte ich auf drastische Weise beschreiben müssen, wie schlimm bei mir Schnupfen und Kopfweh jeweils sind: Pochende Stirnhöhlen, Kopf in Stahlwatte, Übelkeit, ...)
diefrogg - 2. Apr, 18:12
Nicht doch...
ich muss mich entschuldigen! Es ist schon so: Die Erkältung wird als Überbriongerin leidiger Beschwerden massiv unterschätzt! Eigentlich weiss ich das ja! Und was den heiligen Ernst betrifft: Der schadet doch eh nur!
acqua - 2. Apr, 20:54
Ich habe nun beschlossen, in Zukunft nicht mehr von Schnupfen und Kopfweh, sondern von Nebenhöhleninfekt (je nach Publikum auch von Sinusitis) und Migräne zu sprechen. Das ist dann zwar nicht ganz korrekt, macht aber sicher mehr Eindruck.
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