Die Krise kommt
Auf den Tag genau vor einer Woche haben endlich jemand die Katze aus dem Sack gelassen: "Die Welt und mit ihr die Schweiz steuern auf harte Zeiten zu", sagte ein Kommentator im "Echo der Zeit" auf Radio DRS1.
Anlass war, dass wieder eine Bank in den USA 15 Milliarden US-Dollars abgeschrieben hatte. Aus der Hypothekarkrise war eine Kreditkrise geworden. Nun war es endlich unmöglich geworden, dem Schweizer Medienpublikum weiter vorzudüdeln, die Krise in Amerika habe überhaupt keine Auswirkungen auf die Schweiz, es sei alles in bester Ordnug, kein Grund zur Beunruhigung, die Asiaten würden schon... undsoweiter undsoweiter. Endlich sah Pessimistin Frogg bestätigt, was sie ohnehin schon gewusst hatte: dass die guten Zeiten wieder mal vorbei sind.
Es war kurz nach sechs Uhr abends. Ich stand am Fenster unseres Hotelzimmers in Melchsee-Futt und schaute hinaus in die Januarnacht. Draussen wirbelte heftiger Wind eisig kalte Schneestaubschwaden unter den Strassenlampen auf. Es war ein stiller Moment, fast feierlich. So wie damals, als die ersten Kosovo-Bomben fielen. Wahrscheinlich der einzige Moment unserer Ferien, den ich nie vergessen werde.
Anlass war, dass wieder eine Bank in den USA 15 Milliarden US-Dollars abgeschrieben hatte. Aus der Hypothekarkrise war eine Kreditkrise geworden. Nun war es endlich unmöglich geworden, dem Schweizer Medienpublikum weiter vorzudüdeln, die Krise in Amerika habe überhaupt keine Auswirkungen auf die Schweiz, es sei alles in bester Ordnug, kein Grund zur Beunruhigung, die Asiaten würden schon... undsoweiter undsoweiter. Endlich sah Pessimistin Frogg bestätigt, was sie ohnehin schon gewusst hatte: dass die guten Zeiten wieder mal vorbei sind.
Es war kurz nach sechs Uhr abends. Ich stand am Fenster unseres Hotelzimmers in Melchsee-Futt und schaute hinaus in die Januarnacht. Draussen wirbelte heftiger Wind eisig kalte Schneestaubschwaden unter den Strassenlampen auf. Es war ein stiller Moment, fast feierlich. So wie damals, als die ersten Kosovo-Bomben fielen. Wahrscheinlich der einzige Moment unserer Ferien, den ich nie vergessen werde.
diefrogg - 23. Jan, 11:32
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
katiza - 23. Jan, 14:15
Nur nicht die Krise kriegen, Frau Frogg, denken Sie lieber an die schönen Momente Ihrer Ferien und Herrn T. und das Leben... ich weiß schon, Pessimismus ist eine Berufskrankheit.
diefrogg - 23. Jan, 16:25
Keine Sorge...
geschätzte Frau Katiza. Ich sehe das Ganze eigentlich ziemlich gelassen. In meinem bald 43-jährigen Leben habe ich mindestens drei Wirtschaftskrisen überstanden. Es wird auch diesmal irgendwie gehen. Eigentlich kann man sowieso nur die Augen aufbehalten und mit diesem sinkenden Gefühl in der Magengrube zuschauen, wie da weltweit Geld vernichtet wird.
pipistrella - 26. Jan, 00:03
leider wird das geld nicht vernichtet, nur umverteilt... aber ich seh es auch nicht ganz so schwarz, bzw. habe genug lebenserfahrung um zu wissen, dass nach jedem tief auch ein hoch folgt.
diefrogg - 26. Jan, 12:38
Oder...
da verschwindet Geld, von dem man nur geglaubt hatte, dass es da war (faule Kredite, mit faulen Krediten rückversichert). Oder so ähnlich. Jedenfalls wird man den Eindruck nicht los, dass da Milliarden einfach im Sand versickern.
Trackback URL:
https://froggblog.twoday.net/stories/4640512/modTrackback