Horrortrip
Gehört Ihr zu den Leuten, die in Bücher richtig eintauchen? Die sich in die Hauptfiguren von Büchern hineinleben, bis sie fühlen und denken wie diese Figuren?
Dann erteile ich Euch hier eine dringende Warnung: Lest auf keinen Fall «Paradies» von A.L. Kennedy. Das Buch ist zwar brilliant. Aber die Lektüre kann für sensible Gemüter ein Horrotrip sein. Ich habe das Buch auf der Heimreise von Griechenland gelesen. An einem Stück. Konnte nicht mehr aufhören. Im Buch erzählt die 40-jährige Alkoholikerin Hannah ihre Geschichte. Sie beginnt mit der Schilderung eines ziemlich krassen Filmrisses und nimmt die Leserin dann auf eine Serie von Sauftouren mit, die sie schliesslich ins Delirium tremens führen. Wer analytisch und emotional distanziert lesen kann, wird begeistert sein von der kraftvollen und doch sensiblen Eloquenz dieser ziemlich kranken Frau. Von der Plausibilität, mit der A.L.Kennedy sie charakterisiert. Von der wahrscheinlich unglaublich sorgfältig in Fiktion umgesetzten Recherche.
Aber: Wer sich von der Lektüre mitreissen lässt, wer sich mit dieser Figur im entferntesten identifizieren kann, wird in eine entsetzliche Leere stürzen und noch Tage später nach irgend einer banalen Beschäftigung suchen, an der er sich wieder aus dieser Leere hinaushangeln kann.
Ach was! Lest es doch!
Dann erteile ich Euch hier eine dringende Warnung: Lest auf keinen Fall «Paradies» von A.L. Kennedy. Das Buch ist zwar brilliant. Aber die Lektüre kann für sensible Gemüter ein Horrotrip sein. Ich habe das Buch auf der Heimreise von Griechenland gelesen. An einem Stück. Konnte nicht mehr aufhören. Im Buch erzählt die 40-jährige Alkoholikerin Hannah ihre Geschichte. Sie beginnt mit der Schilderung eines ziemlich krassen Filmrisses und nimmt die Leserin dann auf eine Serie von Sauftouren mit, die sie schliesslich ins Delirium tremens führen. Wer analytisch und emotional distanziert lesen kann, wird begeistert sein von der kraftvollen und doch sensiblen Eloquenz dieser ziemlich kranken Frau. Von der Plausibilität, mit der A.L.Kennedy sie charakterisiert. Von der wahrscheinlich unglaublich sorgfältig in Fiktion umgesetzten Recherche.
Aber: Wer sich von der Lektüre mitreissen lässt, wer sich mit dieser Figur im entferntesten identifizieren kann, wird in eine entsetzliche Leere stürzen und noch Tage später nach irgend einer banalen Beschäftigung suchen, an der er sich wieder aus dieser Leere hinaushangeln kann.
Ach was! Lest es doch!
diefrogg - 1. Jul, 19:17
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seifenblasenpusterin - 8. Jul, 08:54
ich les das; der horror des alltags allein reicht mir nicht ;)
diefrogg - 9. Jul, 09:58
Recht so!
Ich glaube, das Buch hat mich so erschreckt, weil ich ziemlich viel mit dieser Hannah gemeinsam habe: Ich bin um die 40. Ich habe keine Kinder und meine Karriere macht gerade komische Sachen mit mir. Und was meinen Realitätssinn betrifft: Mein rechtes Ohr ist gerade dabei, ihn auf beunruhigendste Weise herauszufordern. Bei Leuten, auf solcherlei nicht zutrifft, hat das Buch vielleicht nicht genau dieselbe Wirkung.
seifenblasenpusterin - 10. Jul, 12:37
ja, das dürfte einen gewaltigen unterschied machen. lg :)
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