Ratlose Bloggerin
Seit mehr als zehn Jahren blogge ich. Ich kann gar nicht mehr anders. Wenn es das Bloggen nicht gäbe, müsste man es für mich erfinden.
Nun stehen Blogger ja stets unter Narzissmus-Verdacht. Wer sich "eine halbe Stunde durch das Online-Meer der Blogs und Tweets kämpft ... stösst auf Tausende von Menschen, die von ihrer eigenen Person fasziniert sind und nach Aufmerksamkeit schreien", schreibt etwa Sarah Bakewell*.
Ich glaube aber, dass die gute Blogs weit mehr sind als Selbstbespiegelung der Autoren. Für mich sind gute Blogs die Fortsetzung der Schriftstellerei in einem relativ neuen Medium. Gute Blogger halten ihren Spiegel nicht vor ihr Gesicht. Sie halten ihn von ihrem Standpunkt aus der Welt hin. Und dann erzählen sie einem Blinden, was sie sehen.
Alles paletti, oder?
Mitnichten. Mehr Sorgen als der Narzissmus-Verdacht macht mir etwas ganz anderes: Das Internet ist relativ neu, aber es wandelt sich rasend schnell. Bloggen scheint heute hoffnungslos veraltet. Alle Blogs haben massiv Leser verloren, auch meiner. Twoday scheint vor sich hinzudämmern. Facebook war vor zwei Jahren der grosse Hype - jetzt hat es seinen Zenith überschritten. Ist Twittern der neue Hype? Ich weiss es nicht. Es interessiert mich nicht.
Aber ich frage mich oft: Wie soll es mit meinem Blog weitergehen? Ist twoday noch der richtige Ort? Soll ich überhaupt noch bloggen? Ich bin ratlos.
* zitiert aus Richard Sennett: "Zusammenarbeit", Hanser Berlin 2012, S. 44
Nun stehen Blogger ja stets unter Narzissmus-Verdacht. Wer sich "eine halbe Stunde durch das Online-Meer der Blogs und Tweets kämpft ... stösst auf Tausende von Menschen, die von ihrer eigenen Person fasziniert sind und nach Aufmerksamkeit schreien", schreibt etwa Sarah Bakewell*.
Ich glaube aber, dass die gute Blogs weit mehr sind als Selbstbespiegelung der Autoren. Für mich sind gute Blogs die Fortsetzung der Schriftstellerei in einem relativ neuen Medium. Gute Blogger halten ihren Spiegel nicht vor ihr Gesicht. Sie halten ihn von ihrem Standpunkt aus der Welt hin. Und dann erzählen sie einem Blinden, was sie sehen.
Alles paletti, oder?
Mitnichten. Mehr Sorgen als der Narzissmus-Verdacht macht mir etwas ganz anderes: Das Internet ist relativ neu, aber es wandelt sich rasend schnell. Bloggen scheint heute hoffnungslos veraltet. Alle Blogs haben massiv Leser verloren, auch meiner. Twoday scheint vor sich hinzudämmern. Facebook war vor zwei Jahren der grosse Hype - jetzt hat es seinen Zenith überschritten. Ist Twittern der neue Hype? Ich weiss es nicht. Es interessiert mich nicht.
Aber ich frage mich oft: Wie soll es mit meinem Blog weitergehen? Ist twoday noch der richtige Ort? Soll ich überhaupt noch bloggen? Ich bin ratlos.
* zitiert aus Richard Sennett: "Zusammenarbeit", Hanser Berlin 2012, S. 44
diefrogg - 8. Sep, 10:29
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