Rock'n'Roll für die Augen
Dass das Museum von Antalya einen Besuch wert ist, hat Herr T. bereits erwähnt. Besonders aus der Antike sind dort ein paar überwältigend schöne Stücke zu sehen.
Aber als wir dort ankamen, fühlte ich mich ein bisschen wie diese Figur aus der Römerzeit im Saal der Statuen.
Das ist Artemis, die Göttin der Jagd und des Waldes. Sie hat einmal einen Bogen gehalten, der ihr aber irgendwann in den letzten zwei Jahrtausenden aus den Händen gerissen wurde - zusammen mit einem Teil ihres Gesichts. Auch ich war teilbeschädigt. Bei mir waren die Ohren das Problem. Meeresrauschen hörte ich an jenem Tag als ein irritierendes Meeresgluckern und -schaben. "Wenn das so weitergeht, werde ich gar nicht erfahren, wie Antalya wirklich klingt", dachte ich. Ich war verzagt.
Aber dann geschah etwas Merkwürdiges. Ich sah ich dieses Relief auf einem Sarkophag.
Es zeigt eine bacchantische Szene, die Rampensau im Bildzentrum heisst Silenos. Es war die schiere, krafttrotzende Vitalität dieser Figur, die etwas in mir berührte. Es war Rock'n'roll fürs Auge. Ich wusste plötzlich: Ich wollte hier sein. Ich wollte hören.
Und tatsächlich hörte ich danach deutlich besser.
Es ist nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert. Es gibt Momente, in denen ich die Willenskraft in mir finde, mich selber zu heilen - wenigstens vorübergehend. Allerdings reicht es nicht, wenn ich mich hinstelle und sage: "Ich will hören". Es braucht mehr. Ich muss die Kraft auch finden, es selber zu glauben. Diesmal glaubte ich es.
Als ich das Museum verliess, fühlte ich mich so.
Der Zustand hielt immerhin bis zum Abend an.
Aber als wir dort ankamen, fühlte ich mich ein bisschen wie diese Figur aus der Römerzeit im Saal der Statuen.
Das ist Artemis, die Göttin der Jagd und des Waldes. Sie hat einmal einen Bogen gehalten, der ihr aber irgendwann in den letzten zwei Jahrtausenden aus den Händen gerissen wurde - zusammen mit einem Teil ihres Gesichts. Auch ich war teilbeschädigt. Bei mir waren die Ohren das Problem. Meeresrauschen hörte ich an jenem Tag als ein irritierendes Meeresgluckern und -schaben. "Wenn das so weitergeht, werde ich gar nicht erfahren, wie Antalya wirklich klingt", dachte ich. Ich war verzagt.
Aber dann geschah etwas Merkwürdiges. Ich sah ich dieses Relief auf einem Sarkophag.
Es zeigt eine bacchantische Szene, die Rampensau im Bildzentrum heisst Silenos. Es war die schiere, krafttrotzende Vitalität dieser Figur, die etwas in mir berührte. Es war Rock'n'roll fürs Auge. Ich wusste plötzlich: Ich wollte hier sein. Ich wollte hören.
Und tatsächlich hörte ich danach deutlich besser.
Es ist nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert. Es gibt Momente, in denen ich die Willenskraft in mir finde, mich selber zu heilen - wenigstens vorübergehend. Allerdings reicht es nicht, wenn ich mich hinstelle und sage: "Ich will hören". Es braucht mehr. Ich muss die Kraft auch finden, es selber zu glauben. Diesmal glaubte ich es.
Als ich das Museum verliess, fühlte ich mich so.
Der Zustand hielt immerhin bis zum Abend an.
diefrogg - 8. Jul, 20:01
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