Vater verschwindet
Ich bin keine Operettenliebhaberin. Aber einmal im Jahr muss die Frogg in die Operette. Denn einmal im Jahr, zum Geburtstag, lade ich Vater Frogg ins Theater ein. Und der will immer in die Operette. Und Mutter Frogg und Herr T. müssen jeweils auch mit, obwohl sie auch keine Operettenfans sind. Vor ein paar Tagen war es wieder soweit. "Der Bettelstudent“ stand auf dem Programm.
Im Theaterfoyer erschien Mutter Frogg allein, leicht aufgeregt. „Das Parkhaus beim Theater war voll. Pa fährt nur noch schnell ins Bahnhof-Parking. Dann kommt er auch“, sagte sie.
Als nächstes stellte sich Herr T. ein.
„Weisst Du, Pa freut sich so“, sagt Mutter Frogg. „Er hat zu Hause schon geschwärmt, dass er jetzt all die Lieder wieder hören wird, die er als junger Mann in der Muusig von Kurligen gespielt hat. ‚Ich hab`sie doch nur auf die Schulter geküsst‘“, deklamiert Mutter in diesem mokanten Ton, den sie für die unverständlichen Vorlieben von Vater Frogg reserviert hat.
Aber Vater Frogg erschien nicht. Nicht beim ersten, nicht beim zweiten und nicht beim dritten Gong.
„Doch, doch, es gibt einen Späteinlass“, beruhigte uns die Türsteherin.
Schon in den ersten Minuten sang Oberst Ollendorf aus voller Kehle „Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“! Und Vater Frogg war immer noch nicht da.
„Dem muss etwas passiert sein!“ flüsterte Mutter Frogg vernehmlich.
Dennoch liessen wir das erste Drittel mit seinem Polendekor, mit seinen Hanswurstiaden und Sentimentalitäten so an uns vorüberziehen und entwickelten sogar mildes Interesse am Schicksal unseres Bettelstudenten.
Doch in der ersten Pause holte Mutter Frogg ihren Mantel und machte sich auf die Suche nach Vater Frogg.
Herr T. und ich suchten derweil unsere Sitze wieder auf. Wir übten uns in Sorglosigkeit. Was hätten sie sonst tun sollen?
Und schon hob Oberst Ollendorf wieder an „Ich hab sie doch nur…“
Im selben Moment sah die Frogg im Augenwinkel, etwa dort, wo die Tür war, einen Lichtblitz. Sie drehte sich kurz um, und wen sah sie direkt bei der wieder verschlossenen Tür sich setzen? Mutter und Vater Frogg.
Wenige Minuten später war zum Glück zweite Pause, und Vater Frogg konnte erzählen, was passiert war: Ein Lastwagen war auf der grossen Kreuzung beim Bahnhof in ihn hineingedonnert.
Sein Auto hat eine Riesenbeule hinten links. Vater Frogg war unversehrt und erstaunlich guter Dinge.
Wir ersparten uns vor lauter Erleichterung den Kommentar, bei der nächsten Operette fahre wohl besser irgendeiner von uns schnell ins Parkhaus, nur nicht Vater Frogg.
Im Theaterfoyer erschien Mutter Frogg allein, leicht aufgeregt. „Das Parkhaus beim Theater war voll. Pa fährt nur noch schnell ins Bahnhof-Parking. Dann kommt er auch“, sagte sie.
Als nächstes stellte sich Herr T. ein.
„Weisst Du, Pa freut sich so“, sagt Mutter Frogg. „Er hat zu Hause schon geschwärmt, dass er jetzt all die Lieder wieder hören wird, die er als junger Mann in der Muusig von Kurligen gespielt hat. ‚Ich hab`sie doch nur auf die Schulter geküsst‘“, deklamiert Mutter in diesem mokanten Ton, den sie für die unverständlichen Vorlieben von Vater Frogg reserviert hat.
Aber Vater Frogg erschien nicht. Nicht beim ersten, nicht beim zweiten und nicht beim dritten Gong.
„Doch, doch, es gibt einen Späteinlass“, beruhigte uns die Türsteherin.
Schon in den ersten Minuten sang Oberst Ollendorf aus voller Kehle „Ach ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“! Und Vater Frogg war immer noch nicht da.
„Dem muss etwas passiert sein!“ flüsterte Mutter Frogg vernehmlich.
Dennoch liessen wir das erste Drittel mit seinem Polendekor, mit seinen Hanswurstiaden und Sentimentalitäten so an uns vorüberziehen und entwickelten sogar mildes Interesse am Schicksal unseres Bettelstudenten.
Doch in der ersten Pause holte Mutter Frogg ihren Mantel und machte sich auf die Suche nach Vater Frogg.
Herr T. und ich suchten derweil unsere Sitze wieder auf. Wir übten uns in Sorglosigkeit. Was hätten sie sonst tun sollen?
Und schon hob Oberst Ollendorf wieder an „Ich hab sie doch nur…“
Im selben Moment sah die Frogg im Augenwinkel, etwa dort, wo die Tür war, einen Lichtblitz. Sie drehte sich kurz um, und wen sah sie direkt bei der wieder verschlossenen Tür sich setzen? Mutter und Vater Frogg.
Wenige Minuten später war zum Glück zweite Pause, und Vater Frogg konnte erzählen, was passiert war: Ein Lastwagen war auf der grossen Kreuzung beim Bahnhof in ihn hineingedonnert.
Sein Auto hat eine Riesenbeule hinten links. Vater Frogg war unversehrt und erstaunlich guter Dinge.
Wir ersparten uns vor lauter Erleichterung den Kommentar, bei der nächsten Operette fahre wohl besser irgendeiner von uns schnell ins Parkhaus, nur nicht Vater Frogg.
diefrogg - 15. Dez, 18:27
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